Auf geht’s nach Peru! Unseren Peru Roadtrip hatten wir bereits seit über einem halben Jahr geplant, endlich sollte es so weit sein! Der Peru Urlaub steht unter einem guten Stern, schmunzelte ich. Bei der Fahrt am Vorabend nach München hat uns bei einem kurzen Stopp bei McDonalds ein anderer Reisender einfach einen Burger geschenkt! Und am Flughafen kam aus dem Snackautomaten zwei Packungen Kekse raus, anstatt der bestellten einen Packung!
Aber sollten das wirklich gute Omen für unseren Trip sein? Ganz so sicher waren wir uns da ja nicht, immerhin fing es schon komisch an. Der Check in am Vorabend via United Airlines App hat schonmal nicht funktioniert. Wir sollten vor Ort am Flughafen einchecken, also nochmal mehr Zeit morgens einplanen. Und dann war auch noch der Schlüssel für die Duplex Garage in Österreich geblieben, also musste ich um halb 12 Nachts noch meine Nachbarin rausklingeln, die haben sich wahrscheinlich auch mega gefreut…. Ups.
Unser Peru Urlaub
Hier findest du (bald) noch mehr Infos zu unserem Peru Roadtrip:
Unsere gesamte Route für den Peru Roadtrip
Tag 01 – Die Anreise – 35 Stunden bis Arequipa
Tag 02 – Wunderschönes Arequipa
Tag 03 – Hallo Roadtrip! Fahrt nach Chivay durch das Reserva de Salinas y Aguada Blancas
Tag 04 – Colca Canyon und Fahrt nach Puno
Tag 05 – Kajakfahren am Titicaca See & Uros Inseln
Tag 06 – Offroad Strecke nach Cusco
Tag 07 – Heiliges Inka Tal: Maras & Moray
Tag 07 – Heiliges Inka Tal: Ollantaytambo
Tag 08 – Machu Pcichu, Wanderung zum Huyana Picchu
Tag 09 – Pisac und der Platten
Tag 10 – Cusco und die Fiesta
Tag 11 & 12 – Wanderung zum Rainbow Mountain
Tag 13 – Q’eswachaka Rope Bridge
Tag 14 – Fahrt in das Reserva de Salinas y Aguada Blancas
Tag 15 – Arequipa, wir müssen mal ausschlafen!
Tag 16 – Busfahrt über die Grenze nach Chile
Einchecken geht nicht und die S-Bahn hat auch keine Lust
Als wir am Abend einchecken wollten, sollten wir erst die App von United Airlines herunterladen, die uns dann allesamt nicht einchecken ließ und meinte, wir sollten am Flughafen zum Schalter von United gehen…. Ob das ein gutes Zeichen wäre?
Also haben wir extra viel Zeit in der Früh eingeplant und um kurz vor 6 Uhr morgens sind wir in München mit dem Bus losgefahren Richtung S-Bahn. Während wir auf die S-Bahn gewartet haben, ging über München die Sonne in einem lila Himmel auf.
Die Bahn hatte dann gleich mal 15min Verspätung und entlang der Strecke meinte der Fahrer schließlich, dass die S-Bahn jetzt doch nicht bis zum Flughafen fährt, weil wir eh schon so viel Verspätung haben. Da kann man dann auch noch ein bisschen mehr warten. Also sind wir früher als gedacht ausgestiegen, haben auf die nächste Bahn gewartet und waren froh, dass wir so viel Puffer eingeplant hatten.
Beim Check-In am Flughafen wurde Ronnie zur Extrakontrolle geschickt, unsere 2,5h Zeitpolster schmolzen also nur so dahin und aus dem ausgiebigen Frühstück wurde dann nichts, weil wir sofort weiter zum Boarding sind.
Am 11. September nach New York
Der Flug nach New York verlief absolut problemlos und in Newark hatte ich den schnellsten Immigration Process überhaupt.
Aus Angst, dass unsere 2h und 30min zu knapp werden würden, sind wir vorsichtshalber alle schon vor dem Landeanflug nochmal zur Toilette und haben dann auf dem Weg Richtung Immigration gefühlt den ganzen Flieger überholt und hatten bei der Einreise – halte dich fest – 2 Leute vor uns!!
Innerhalb von 30 Minuten sind wir aus dem Flieger raus, durch die Immigrations, haben unsere Koffer abgeholt und wieder aufgegeben. Da zahlt es sich wohl aus, dass man am 11. September über New York fliegt…
Völlig überrascht waren wir sehr früh am Gate und die Jungs haben sich noch ein Bier gegönnt und wir Frauen uns einen großen Cappuchino von Starbucks – immerhin stand der nächste 7 Stunden Flug bevor. Die Sitze in dem Flieger nach Peru waren bequemer als beim Flug nach New York, aber trotzdem konnte ich kaum schlafen.
Nächster Zwischenstopp – Hallo Peru!
Lima und die Drohne beim Zoll
In Lima angekommen brauchten wir etwa anderthalb Stunden durch die Einreise. Ich war ziemlich nervös wegen meiner Drohne, obwohl ich gelesen hatte, dass Peru in den letzten zwei Jahren bereits viel liberaler geworden ist. Trotzdem hatte ich nicht einen Teil des Wertes meiner Drohne in Bar dabei und wollte auch keine Kaution hinterlegen, da wir ja nicht wieder über Lima ausreisen würden.
Customs – die Drohne beim Zoll angeben
Nervös ging ich also zum ersten Mal in meinem Leben zum Zollschalter. Weit vor dem eigentlichen Schalter waren Tische mit jeder Menge Formulare zu sehen und besorgt fragte ich den Herren in Uniform, der direkt davor stand, ob es nötig wäre für eine Drohne ein Formular auszufüllen. Wissend fragte er mich, welche Drohne ich hätte. Ich sagte eine “DJI”, dann fragte er mich nach dem genauen Modell – er kannte sich anscheinend wirklich aus. Danach meinte er nur, dass ich nichts ausfüllen müsse, aber zum Schalter solle und die Drohne zeigen soll.
Also bin ich zu der Dame an den Schalter, die erstmal meinen Reisepass sehen wollte und dann mit drei Kollegen vor dem PC etwas besprochen und gemeinsam nachgesehen hat. Ich glaube, die musste sich auch erst schlau machen. Ich sollte am davor gelegenen Gepäcksband auf sie warten. Nach ungefähr 5 Minuten kam sie dann heraus und ich zeigte ihr meine Drohne. Danach wollte sie mein restliches Gepäck noch sehen. Nervös machte ich den Rucksack auf, indem ich unten meine 4 Objektive und meine doch sehr teure Spiegelreflex Kamera hatte. Sie schaute aber nur in den ersten Verschluss und als ich das untere Fach öffnen wollte, winkte sie nur ab und wollte noch einen Blick in meinen Koffer werfen.
Nachdem das alles gepasst hatte, durfte ich einfach durchgehen. Ich erhielt keinen Zettel, keine Bestätigung, musste aber auch nichts bezahlen, hinterlegen oder unterschreiben. Es reicht anscheinend einfach, sie beim Zoll kurz zu zeigen. Sie wollte noch wissen, ob ich auch vor hätte, die Drohne wieder außer Landes zu nehmen, ansonsten war sie nicht sonderlich interessiert daran.
Die Erleichterung war groß! Die Drohne war im Land!
Sichtlich erleichtert ging ich also wieder zu meinen Freunden und weiter gingˋs zum nächsten Check in Schalter, um das Gepäck wieder aufzugeben. Ein wenig hungrig haben wir uns in ein hübsches Restaurant gesetzt und eine Kleinigkeit zu essen bestellt.
Der Plan war gegen halb 1 gemütlich zum Gate zu gehen und noch ein bisschen zu schlafen, bevor unser Flieger nach Arequipa abheben sollte. Doch daraus wurde nichts. Ein Mitarbeiter teilte uns mit, dass wir erst ab 2 Uhr zur Sicherheitskontrolle und zum Gate könnten, vorher dürfen nur internationale Flüge durch. In unser Restaurant konnten wir nicht mehr gehen und Sitzplätze waren kaum vorhanden, und die wenigen waren natürlich alle besetzt.
Also haben wir uns noch für sehr schleppende anderthalb Stunden in ein Cafe gesetzt und ich musste mal 15min die Augen zumachen – ich konnte einfach nicht mehr.
Gegen halb 3 sind wir dann schließlich zum Gate, das schon randvoll mit Leuten war. Ganz hinten konnten wir noch eine Dreierbank ergattern und ich konnte noch eine ganze Stunde (!) schlafen, bevor wir auch schon zum Boarding konnten.
Der letzte Flug – endlich Arequipa!
Sofort als ich im Flieger meinen Sitzplatz bezogen hatte, bin ich wieder eingenickt. Nachdem ich nach etwa einer Stunde aufwachte, war ich erstaunt, dass der Flieger noch immer am Boden war, wir hoben erst mit einiger Verspätung ab. Gefühlt waren wir die einzigen Touristen in diesem Flugzeug, alle anderen tun sich einen so frühen Flug wahrscheinlich gar nicht an.
Die Safety Instructions waren nur auf Spanisch und auf Englisch wurden wir nur darauf hingewiesen, dass wir uns die Bilder auf den Karten vor uns anschauen sollen. Der Sonnenaufgang war schön, aber als das Licht auf die Berge unter uns fiel, waren wir alle sprachlos! Unter uns zogen sich ockerfarbene Bergketten, durchzogen von schmalen Wegen, in der Ferne sahen wir noch schneebedeckte Berge – welch eine spekakuläre Begrüßung!
Das Rollfeld von Arequipa ist für sich schon sehr beeindruckend, mit dem El Misti Vulkan im Hintergrund und massiven Bergketten, die scheinbar direkt hinter dem Flughafen beginnen – alles in morgendliches sanftes Licht getaucht.
Unser Gepäck ist auch angekommen!
Noch erfreuter waren wir, weil ALL unser Gepäck ankam – wir konnten einfach nicht glauben, wie reibungslos alles abgelaufen war auf diesem Flug! Gleich nach dem Gepäckband stand ein Schalter, bei dem man Taxis mit Fixpreis bestellen konnte, was wir auch gleich in Anspruch genommen haben – keiner von uns hatte mehr die Energie nach einem Taxi zu suchen.
Es dauerte auch ein wenig, bis sich ein Taxifahrer bereit erklärte uns mit unserem ganzen Gepäck mitzunehmen. Aber die Fahrt war unvergesslich. Der Kofferraum war bis obenhin voll, Roli musste noch einen Koffer vorne zwischen die Beine nehmen und in der Mitte gab es keinen Gurt.
Der Fahrer war supernett und plauderte auf Spanisch drauf los, erzählte uns, dass Arequipa eine eigene Verwaltung besitzt und er einen Reisepass von Arequipa besitzt, den er uns auch stolz zeigte.
"Gibt es in Österreich keine Busse?"
Als wir der Stadt näher kamen, schoss gleich mal um die erste Ecke ein Bus, so voll gestopft mit Leuten, dass mehrere in der Tür standen und sich aus dem Bus lehnen mussten. Wir brachen alle in Gelächter aus und unser Fahrer fragte uns verwundert, ob es in Österreich keine Busse gibt.
“Doch”, sagten wir. “Aber nicht solche. Nicht mit so vielen Leuten”. Die Einwohner Arequipas fahren auch für peruanische Verhältnisse recht wild und hektisch, vor Kreuzungen wird sowieso nur gehupt und dann mit vollgas durchgefahren. Als wir unserem Fahrer erzählten, dass wir auch ein Auto mieten und selber fahren werden, lachte er drauf los und meinte dann, dass die Peruaner sehr gestresst sind und chaotisch fahren.
Endlich im Hotel angekommen
Angekommen im Hotel haben wir noch ein fantastisches Frühstück auf der Dachterrasse genossen mit frisch gepresstem Papayasaft, Spiegeleiern und Kaffee und wollten (es war halb 9 Uhr morgens) nach einer heißen Dusche nur noch ins Bett. Die HEISSE Dusche entfiel, das Wasser war eiskalt, aber geschlafen haben wir trotzdem wie ein Stein.
Eine kleine Runde durch Arequipa
Am Nachmittag zog es uns dann doch aus dem Hotel und wir gingen auf eine kleine Entdeckungsreise durch Arequipa. Unser Hotel war keine zehn Minuten vom Plaza de Armas entfernt. In einer kleinen Pizzeria (in der lustigerweise nur deutschsprachige Gäste waren).
Danach sind wir am Kloster Santa Catalina vorbei gekommen und anschließend durch das älteste Viertel von Arequipa gelaufen. Hier sind alle Mauern weiß und mit hübschen Blumen verziert. Einmal kamen wir an einem parkenden Polizeiauto vorbei – der Polizist saß am Steuer und sah auf seiem Handy fern.
Lachend spazierten wir an dem Wagen vorbei und nach ein paar kleinen Straßen schlenderten wir zurück und fanden nach kurzer Suche eine grandiose Rooftopbar, wo wir mit dem peruanischen Nationalgetränk Pisco Sour im Sonnenuntergang auf unseren bevorstehenden Trip angestoßen haben.
Am Rückweg haben wir noch bei dem Claro Shop nahe des Plaza de Armas vorbeigeschaut und nach etwa einer Stunde und gebrochenem Spanisch hatten wir eine Prepaid Simkarte mit 3 GB Daten und 10 Sol Guthaben um zu telefonieren.
Die anderen hatten etwas Pech
Die anderen vier unserer Reisegruppe hatten nicht ganz so großes Glück wie wir mit der Anreise. Ihre Koffer blieben in Lima stehen und kamen leider nicht mit in den Flieger nach Arequipa. Sie haben ewig am Flughafen diskutiert und erfuhren, dass sie die Koffer vielleicht morgen bekommen würden – sie müssten sie aber selbst vom Flughafen wieder abholen.