Cassowary: Was du NICHT tun solltest, wenn du ihm begenest

Wir sind in Australien keinem Cassowary in freier Wildbahn begegnet. Wir konnten nur zwei im Australia Zoo beobachten und hatten da schon große Ehrfurcht vor dem Riesenvogel. Vorbereitet sollte man trotzdem sein, wenn man in den Daintree Regenwald oder in den Regenwälder nahe Cairns unterwegs ist. 

 

Was ist ein Cassowary?

Der Cassowary, zu Deutsch: Helmkasuar, wird häufig als der letzte lebende Dinosaurier bezeichnet, so alt ist seine Spezies bereits. Er wird bis zu 1,70m groß und bis zu 70kg schwer. Vom Körper her ist er ähnlich gebaut wie ein Emu oder Strauß, man erkennt ihn aber ganz leicht durch seinen schillernd blauen Kopf und das schwarze Horn auf seiner Stirn.

 

Fast ausschließlich in Australien

Sie leben in Australien NUR in den nordöstlichen Regenwäldern, u.A. im Daintree National Park. Der Bestand in anderen Ländern ist unbekannt. Die gefährdeten Tiere sind für das bestehen des Daintree Regenwaldes essentiell. Nur Cassowarys können manch giftige Früchte der Pflanzen im Regenwald fressen und verdauen und pflanzen durch ihre Ausscheidungen neues Leben in den Regenwald. Da sie täglich weite Strecken zurücklegen können die Bäume sich so gut verteilen.

Stirbt der Cassowary aus, verschwindet auch der Regenwald.

Gefährdete Tierart 

Die Zahl der Cassowaries geht leider weiter zurück. Zum einen wegen Waldrodungen und dem Zurückgang des Regenwaldes, zum anderen durch den vermehrten Verkehr auf den Straßen und Hundeattacken. Im Moment gibt es in Australien zwischen 1500 und 2500 Cassowaries.

Normalerweise ist der Cassowary friedlich und scheu, wenn er sich aber in ihrem Revier bedroht fühlt oder Nachwuchs bei sich hat, kann er durchaus für Menschen gefährlich werden. Sie haben besonders scharfe, riesige Krallen an ihren Füßen, um den festen Urwaldboden umgraben zu können. Bei Angriff kicken sie ihren Gegenüber mit aller Kraft – so ein Tritt kann leicht Knochen brechen und die scharfen Krallen schlimme Schnittwunden verursachen.

Das solltest du NICHT machen, wenn du einem Cassowary begegnest:

  • bedränge den Cassowary nicht
  • füttere den Cassowary nicht! Keine Bananen, keine anderen Früchte. Sie finden im Regenwald genug und du wirst sie nicht mehr los. Auch aus dem Auto sollten sie niemals gefüttert werden. Sie gewöhnen sich an die Zuwendungen und laufen dann öfter auf Straßen!
  • lasse deinen Hund nicht frei laufen. Hunde sollten im Regenwald an die Leine! Jedes Jahr sterben manche Hunde sowie Cassowaries durch gegenseitige Angriffe.
  • keine Alleingänge! Bleibe möglichst in der Gruppe
  • laufe nicht davon! Der Cassowary wird dir nachlaufen und dich verfolgen (meist nur weil sie neugierig sind)
  • mach dich nicht klein. Bleibe stehen und hebe die Hände über den Kopf um dich größer zu machen, das schüchtert den Vogel vielleicht ein
  • Bewege dich langsam rückwärts, aber drehe dem Vogel niemals den Rücken zu
  • Nicht einfach so rumstehen. Bewege dich hinter einen Baum oder bewege dich langsam vom Vogel weg
  • Lege dich nicht auf den Boden, oder hocke dich hin, dadurch geraten dein Kopf und deine Brust in seine ‘Kickzone’
  • Sei nicht allzu verwundbar. Schütze deinen Körper, indem du zB deinen Rucksack nach vorne nimmst oder halte die Hände (oder eine Hand) vor den Körper um Abstand zum Vogel zu schaffen.

Wie du siehst sind manche der Verhaltensregeln dieselben, als wenn du einem T-Rex begegnest! Kein Wunder, die beiden haben sich ja vielleicht sogar noch getroffen ;-)

Spaß beiseite. Ich bin sicher, dass es eine atemberaubende Erfahrung ist, einen Cassowary in freier Natur beobachten zu können. Sich respektvoll und passiv zu verhalten, hilft in der Situation dann gleichermaßen und bringt beide unversehrt zurück zu seinen Lieben.

In Cape Tribulation gibt es übrigens öfter Cassowary Sichtungen am Strand!

Und noch ein Fun Fact zum Schluss:

Bei den Cassowaries zieht der Papa die Sprösslinge auf! Das Muttertier legt bloß die Eier, das ausbrüten und aufziehen übernimmt der männliche Cassowary. In der Brutzeit isst und trinkt der Cassowary über längere Zeit gar nicht um das Nest nicht verlassen zu müssen.

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4 comments

Tina 14. November 2018 - 11:48
Ein sehr schönes Tier! Hab noch nie zuvor davon gehört ? Finde auch die Infos sehr interessant und lese so etwas total gerne ❤
christinakapl 18. November 2018 - 10:30
Hatte ich vor unseren Recherchen zum Australien Roadtrip auch nicht. Aber ich fand es so faszinierend, dass dieser Vogel schon seit ewigen Zeiten dort lebt und den Regenwald mehr oder weniger am Leben erhält. Ein wirklich besonderes Tier!
Michelle | The Road Most Traveled 14. November 2018 - 12:03
Wow, was für gigantische und majestätische Tiere! Ich hätte auch Respekt vor ihnen, die können einen Centimeter größer werden, als ich es bin :D Ich glaube, in freie Wildbahn würde ich mich alleine auch nicht in den Regenwald trauen, ich glaube, trotz der Tipps, wüsste ich alleine im ersten Moment nicht, was ich machen sollte. Liebe Grüße! Michelle
christinakapl 18. November 2018 - 10:32
Hi Michele! Haha, ich glaube, im ersten Moment würde jeder einfach mal im Schock stehen bleiben und sich stehend tot stellen, oder so tun, als wäre man ein Baum und nicht sichtbar XD Ich glaube, mich würd's vor allem packen, wenn der Vogel mir langsam folgen würde XD Ich denke, wenn man ihn schon von weitem sieht ist es einfach am sichersten kehrt zu machen, und ihn nicht in seinem Lebensraum zu bedrängen. Damit ist man schonmal sehr sicher unterwegs.
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