So schützt du dich vor Quallen in Australien und was du tun musst, wenn dich doch eine erwischt

Wie ist das mit den Quallen in Australien?

Let’s be honest:
Eine Qualle als Gefahr hat man jetzt nicht unbedingt auf dem Schirm, wenn man an die giftigsten Tiere Australiens denkt. Aber gerade dieses Unwissen bzw. diese Unachtsamkeit macht die Meerestierchen umso gefährlicher für uns Menschen.
Damit du nicht Gefahr läufst, von einer der giftigen oder tödlichen Quallen genesselt zu werden, habe ich dir hier einige Facts zusammengestellt:

Kurz gefasst

  • am Besten vorher über Quallensaison und Gebiete informieren, und darüber, was im Falle eines Stiches zu tun ist.
  • Achte auf deine Umgebung und Warnschilder. Gefährdete Gebiete werden mit entsprechenden Schildern gekennzeichnet. Wenn du dir nicht sicher bist, verzichte lieber auf dein Bad im Meer. Denn nicht nur Quallen können im seichten Meer auf dich warten, sondern auch Salties, und mit denen möchtest du bestimmt auch keine Bekanntschaft machen, oder?
  • Schwimme in Stinger Net Areas. Diese Zonen sind durch Netze geschützt und es ist ein Lifeguard zugegen, der bei Notfällen helfen kann.
    Die Netzte sind sehr feinmachig und halten die meisten Quallen ab. Die winzigen Irukandji können es dennoch durch die Netze schaffen
  • Trage Schutzkleidung. Ein langer Neoprenanzug oder ein sogenannter Stinger-Suit aus Lycra (sitzen relativ locker und haben recht dünnes Material, sodass man sich immer noch sehr einfach bewegen kann).
  • Tauche den Kopf in Risikogewässern nicht Unterwasser.

 

Wann ist Quallensaison?

Besonders im Norden und Nord-Osten Australiens breiten sich die Quallen während der Frühlings- und Sommermonate auch immer weiter Richtung Süden aus. Erst kürzlich erregte die Entdeckung einer Irukandji Qualle vor Fraser Island großes Aufsehen, da die kleinen Quallen bisher noch nie soweit südlich gesichtet wurden. Auf dem Blog von Reisebiene kannst du mehr über diese neue Entwicklung lesen.
Quallen halten sich vor allem in warmen Gewässern auf, kommen also oft in Küstengewässern vor und sind daher für Schwimmer besonders gefährlich. Je weiter man draußen ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Qualle zu begegnen. Dies gilt natürlich nicht für Inseln, da diese ja wieder ‘Küstengebiet’ darstellen!

Offiziell beginnt die Quallensaison am 1. Oktober und endet am 1. Juni. Hier einige der beliebten Reiseziele:
Cape York – Townsville (inkl. Port Douglas & Cains): Oktober bis Juni
Whitsunday Islands: November bis Mai

 

Welche Quallen lauern da draußen?

Vorweg genommen: Quallen wollen dir nichts böses! Sie schwimmen oft nichtmal selbst, sondern lassen sich in den Strömungen oder durch Wellen vorantreiben – wenn sie also mit dir in Berührung kommen ist das keine von ihnen geplante Attacke. Meeresbewohner sind gegen Gifte viel resistenter, nur wir Menschen sind auf deren Gift so empfindlich.

Seewespe 

Irukandji

Blue Bottle

Seewespe

auf Englisch: Box Jellyfish
Die bläulich – schimmernde Qualle hat einen Schirmdurchmesser von ca. 30cm. Sie kann sich durch Zusammenziehen des Schirmes auch schnell fortbewegen und gilt als das giftigste Meerestier der Welt. Ihr Gift in drei Zesselzellen reicht für 200 Menschen aus! Sie ist vor allem an der Nord- und Nordostküste Australiens anzutreffen und durch ihre weiß-durchsichtig-bläuliche Färbung gut getarnt und kann von Schwimmern schnell mit einer schwimmenden Plastiktüte verwechselt werden. Jedes Jahr sterben in Australien mehr Menschen durch Nesselattacken der Seewespe als durch Haiangriffe.
Also: Nur in Stinger-Net Arealen Schwimmen gehen und Schutzkleidung tragen.

Symptome bei Stichen: sofortiger Schmerz, Blasenbildung auf der Haut & Schwellung, Herzrhythmusstörungen, Krämpfe, Herzversagen möglich.

Was tun im Ernstfall: So schnell wie möglich reichlich Essig mind. 30 Sekunden auf die Wunde und auf der Haut gebliebenen Tentakel gießen. An den Stränden Australiens in gefährdeten Gebieten stehen alle paar hundert Meter Warnschilder, an denen auch Essigflaschen befestigt sind.
Die Säure des Essigs deaktiviert die Nesselzellen und sorgt so dafür, dass nicht noch mehr Gift abgegeben werden kann. Danach sofort zum Arzt!
Die Notrufnummer für einen Krankenwagen ist 000. 

 

Irukandji Qualle

(heißt genauso auf englisch) 
Das Gefährliche an dieser Qualle ist ihre Größe. Sie ist nur ca. 2cm groß und ihre feinen Tentakeln werden bis 75cm lang. Die Irukandji ist annähernd durchsichtig, was es umso schwieriger macht sie im Meerwasser rechtzeitig zu entdecken. Sie ist zwar seltener, kommt dafür aber vermehrt an tropischen Inseln, Riffen und in Strandnähe vor. 
Die Qualle kommt zwar hauptsächlich im Norden vor, bewegt sich aber (wie oben beschrieben) auch immer weiter südlich, also sollte auch im Nordosten Australiens aufgepasst werden. 
Auch hier: Stinger Nets während der Quallensaison. Da die Qualle allerdings so winzig ist, kann sie auch durch die Stinger Nets schwimmen. Daher ist während der Quallensaison auch IN den Stinger Net Bereichen Schutzkleidung wie der Lycraanzug empfehlenswert (gerade für Kinder!) 

Symptome bei Stichen: Das Gift braucht etwa 30 Minuten, bis es in die Blutbahn gerät und breitet sich dann langsam aus. Ein Professor beschrieb den Schmerz auf einer Skala von 1 – 10 mit 12. Anfangs tritt ein leichtes Brennen der Wunde auf, danach starke Muskel- und Gliederschmerzen, Erbrechen, eventuelle Lungenblutungen, extreme Kopfschmerzen, sehr hoher Blutdruck der bis zum Tod führen kann. 
Die Symptome halten 10-18 Stunden an, ein Gegengift gibt es dafür nicht.

Was tun im Ernstfall: Dasselbe wie bei der Seewespe. Lasse eine gestochene Person niemals alleine, da sich der Zustand schnell rapide ändern bzw. verschlechtern kann. Besorge dir im Zweifelsfall lieber ein paar zusätzliche Personen, die den Krankenwagen lotsen sollen. 
Auch die Rettungsschwimmer sind für Quallenstiche ausgebildet und können bei der Erstversorgung helfen. 
Im absoluten Ernstfall kann auch eine Herzdruckmassage notwendig werden. Ein Infovideo kannst du dir hier ansehen. 

 

Portugiesische Gallere 

Englisch: Blue Bottle Jellyfish 
Der Blue Bottle ist eigentlich keine richtige Qualle, sondern eine Ansammlung von Polypenkolonien. Die Polypen schwimmen an der Meeresoberfläche durch einen mit gas gefüllten, bläulichen Ballon von etwa 3-6 cm. Sie lassen sich vom Wind und der Meeresströmung treiben und leben in größeren Kolonien, weshalb selten eine der Blue Bottles alleine angetroffen wird. 
Sie kommen immer wieder in North Queensland vor und finden sich aber auch in Strandnähe der Gold Coast, bei Sydney, Perth und in Tasmanien.

Symptome bei Stichen: Typische Nesselerscheinungen und Blasenwürfe, Übelkeit, Rückenschmerzen, Muselkrämpfe, Beklemmungen bis zur Atemnot  

Was tun im Ernstfall: AUF KEINEN FALL ESSIG! Im Gegensatz zu den anderen beiden Quallen regt Essig zur vermehrten Giftabsonderung an und es entstehen größere Schmerzen! Einfach die Wunde mit Meerwasser gut ausspülen und danach zum Arzt. 

Wie schlimm ist die Lage tatsächlich /
Wie haben wir Quallen in Australien erlebt? 

Die erfreuliche Nachricht: So gut wie gar nicht. In Airlie Beach sind uns die Warnschilder das erste Mal aufgefallen und auf unserem Ausflug zu den Whitsunday Islands wurden von den Crewmitgliedern an jede Person Lycraanzüge ausgeteilt, die wir natürlch auch brav angezogen haben.
Sie meinten zwar, dass wir schon am Ende der Quallensaison in der Gegend wären, es aber trotzdem sinnvoll wäre einen zu tragen (wir waren Mitte April dort).  

Beim Schwimmen am Great Barrier Reef gab es weder Lycraanzüge noch Warnungen, da wir aber auch am Outer Reef waren, war die Quallengefahr recht gering.

In Cairns an einem tollen Strand (Palm Cove) haben wir dann zum ersten Mal ein Stinger Net gesehen und auch die hübschen Warnschilder mit ‘Achtung Quallen + Achtung Krokodile’. Am Rande der Stinger Nets stehen auch immer Tafeln auf denen man die Quallengefahr jeden Tag neu ablesen kann. Schwimmen sind wir auch nur im Stinger Net gewesen, außerhalb des Netzes schwimmende Personen wurden vom Rettungsschwimmer gleich zurück gepfiffen.

Am nächsten Tag hatten die Rettungsschwimmer in einem Eimer zwei weiße Quallen (ich glaube es waren Seewespen). Sie meinten, dass sie jeden Tag welche rausholen und anhand der Menge die Gefahrenlage einschätzen. Größere Exemplare würden sie zu Forschungszwecken einsenden während kleinere, wie die im Eimer, anschließend am Strand vergraben werden. Laut dem Rettungsschwimmer waren die beiden keine tödlichen Quallen, dafür wären sie zu klein. 

Ansonsten hatten wir keinerlei Begegnungen mit Quallen. In Queensland sind wir auch nirgends im Meer gewesen, wo es nicht absolut sicher war. In Melbourne waren wir mit Freunden entlang der Küste baden und hatten absolut keine Bedenken oder Probleme – Quallen finden sich ja hauptsächlich im Norden und Nord-Osten. 

Angst hatten wir eigentlich nie, man muss nur einfach gesunden Respekt und Menschenverstand mitbringen, dann sollte im besten Falle nichts passieren. Es ist halt ähnlich wie mit den Schlangen, Spinnen und Krokodilen – ja, es gibt sie in Australien, aber sie stürmen nicht in Massen hinter dir her um dich umzubringen. Wie es uns tatsächlich mit Spinnen und Schlangen ging, kannst auch bald lesen (vor allem ich mit meiner Spinnenphobie hatte einige spannende Momente!).

Ich hoffe, dieser kleine Guide konnte dir ein paar nützliche Infos bringen!

Hattest du vielleicht schon Erfahrungen mit Quallen?
Wie hast du die Situation in Australien erlebt? 

Ich freue mich auf deine Geschichten :-) 

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