Ein absolutes Must Do auf einer Australien Rundreise ist Fraser Island. Gehypt von sämtlichen Reiseführern stand die Insel auch auf unserer Must-See Liste für Australien an einer der ersten Stellen. Nicht nur uns ausländische Touristen lockt die größte Sandinsel der Welt, auch bei Australiern ist Fraser Island eines der Top-Reiseziele.
Warum ist Fraser Island so ein beliebtes Reiseziel?
- Auf Fraser Island befinden sich sieben komplett verschiedene Ökosysteme. Auf so kleinem Terrain ist das wirklich außergewöhnlich!
- Über 200 Süßwasserseen findet man auf der Insel, die extrem klares Wasser aufweisen.
- Der 75 Miles Beach ist ein offizieller Highway Australiens, der gleichzeitig als Landebahn für kleine Flugzeuge dient.
- Man kann in Seen schwimmen, sandboarden, wandern, Kayak fahren, campen, spazieren, sich in einem natürlichen Fluss auf einem Reifen treiben lassen und einfach die Seele baumeln lassen.
- Auf der ganzen Insel gibt es keine einzige geteerte, gepflasterte oder sonstige Straße. Alles besteht aus Sand oder Schlamm.
- Die Insel ist einfach wunderschön!
Wir hatten uns mit der Planung und Buchung besonders viel Zeit gelassen. Warum?
Weil eine Reise nach Fraser Island extrem teuer ist!
Lohnt sich die Reise also, wenn man sowieso schon einen wahnsinnig teuren Roadtrip macht?
Welche Optionen hat man, wenn man nur zu zweit reist?
Die Möglichkeiten
Selbst fahren / entdecken
Ein 4WD Auto mieten und mit der Fähre von Hervey Bay oder Rainbow Beach aus auf die Insel fahren. Ein Auto mit Allradantrieb muss meistens für mind. zwei Tage gemietet werden, so kommt man auf eine Miete von etwa 400 Dollar.
Die Fähre kommt auf 120 Dollar. Außerdem muss noch ein Permit für den Nationalpark bezahlt werden (ca. 48 Dollar) und eine Übernachtungsgebühr von ca. 6 Dollar pro Person. Hinzu kam, dass wir kein Zelt hatten und dieses auch noch leihen hätten müssen. Also kämen noch ca. 55 Dollar für Zelt + Matratzen für zwei Tage dazu. Plus: Wir müssen unser eigenes Auto irgendwo parken / stehen lassen. In Summe kommt man also, wenn man die Insel im Alleingang erkundigen will auf etwa 630 Dollar für zwei Tage.
Ein Auto könnt ihr zB hier oder hier buchen.
Geführte 4WD Bus Tour
Viele, die nicht selbst mit einem 4WD fahren möchten, entscheiden sich dann für eine der Bus Touren.
Je nachdem ob Ein – oder Zweitagestour werden verschiedene Punkte / Spots angefahren, oft wird in einem der Resorts auf der Insel zu Mittag gegessen oder es gibt unterwegs Snacks. In den Bussen sind nach meiner Schätzung etwa 30 – 50 Menschen je Bus. Die Premiumtouren werben mit etwa 18 – 20 Personen pro Bus. Tagestouren kommen auf etwa 200 Dollar pro Person,
Zweitagestouren im zwei Bett Zimmer etwa 420 Dollar pP. Macht etwa 840 Dollar insgesamt.
Diese Touren findet ihr hier.
Unique Fraser Experience
Unsere Wahl fiel schließlich auf die one day Unique Fraser Tour.
Hier fährt man trotzdem in einem normalen 4WD in dem maximal sieben Personen mitfahren können.
Als One Day Tour fahren sie als alleinige Anbieter die Champagne Pools an, alle anderen machen das erst ab der zwei Tages Tour.
Die One Day Tour kommt auf ca. 230 Dollar pP, die zwei Tages tour auf etwa 350 Dollar.
Alle Touren und Infos findet ihr hier.
Warum UNIQUE?
Ich hatte einfach absolut keine Lust auf abfertigenden Massentourismus. Wie ein Lemming allen anderen nachzulaufen, wie alle anderen zur selben Zeit genau ein und dasselbe Motiv zu fotografieren, immer schön der Reihe nach. Wir hatten keine Erfahrung von Allradantrieben in sandigem Gebiet und hatten keine Lust dann zu zweit im Sand stecken zu bleiben und mit dem Herausziehen viel Zeit zu verlieren. Auf dem Highway darf man nur zu bestimmten Zeiten zwischen Low und High Tide fahren, also sollte man auch die Zeit vor Ort ganz gut einschätzen können, wie lange man wohin braucht.
Bei Unique fährt man trotzdem in den kleinen 4WDs und kann so das Feeling im Sand zu fahren voll auskosten, man kann sich entspannt zurücklehnen, während der erfahrene Guide über den Highway fetzt.
Unsere Gruppe bestand aus zwei Autos, wir waren in unserem nur zu sechst. Jeder durfte mal vorne sitzen, alle haben sich schön abgewechselt und auf die anderen Rücksicht genommen.
Aber alles schön der Reihe nach:
Man kann bei der Buchung einen Pickup Point vereinbaren und wir wurden rechtzeitig von unserem Guide abgeholt. Das andere Auto wurde von einem Austro / Australier ‘Fritz’ ausm Mühlviertel (er begrüßte uns mit sehr österreichischem Akzent ‘Hello I’m Fritz and I’m your driver for today’) begrüßt. Ich weiß nicht genau, welchen Deal die Herren mit dem Fährmann haben, aber unsere Autos kamen als letztes auf die Fähre und wir sollten schon ein paar Minuten vor Ankunft zu den 4WDs zurückkehren, damit wir als allererste davonbrausen konnten.
Ich hatte Anfangs etwas Angst, dass wir nur sehr wenig Zeit überall haben werden, da wir ja wegen den Champagne Pools einen recht straffen Zeitplan hatten, aber es war alles super getimt und ich hatte nirgends das Gefühl zu wenig Zeit zu haben.
Unser Tag
Wenn ihr unseren Tag auf Fraser Island schon gelesen habt, könnt ihr diesen Punkt überspringen und gleich zum Fazit scrollen ;-)
Los ging’s mit einer spannenden Fahrt durch den Regenwald. Die Straßen waren alle total ausgefahren, weil vor kurzem Osterferien waren und viel Verkehr auf der Insel herrschte. Wir schaukelten nur so von einer Seite zur Anderen und ich war nach den ersten fünf Minuten schon froh, dass wir uns nicht für einen eigenen 4WD entschieden hatten. Unser Guide erzählte uns viele spannende Details über die verschiedenen Ökosysteme und während unserer Fahrt zum Ersten Viewpoint haben wir alleine drei Ökosysteme durchquert!
Der erste Stopp war das Schiffswrack. Als wir ankamen, waren wir völlig alleine bei dem Wrack und konnten uns in Ruhe Zeit nehmen, es zu begutachten, zu fotografieren und den Anblick zu genießen. Knappe zehn Minuten später waren dann gefühlt auch ALLE anderen angekommen. Ich zählte drei Touristenbusse und fünf andere Autos. Wie das ganze Aussah, könnt ihr unten sehen. Als die alle ankamen hieß es für uns schon wieder: Einsteigen und zum nächsten Punkt :-)
Weiter ging’s für uns zum Indian Head, wo wir kurz hinaufstiegen und einen schönen Ausblick über die Insel erhaschten. Mir persönlich waren etwas viele Leute dort, deshalb haben wir dort auch nicht all zu viel Zeit verbracht. Unten gabs dann nette Sandwiches zum selber bauen und Saft, Kaffee und Kuchen. Indian Head ist dann auch für viele Touren der nördlichste Punkt, deshalb kehren hier dann viele um.
Champagne Pools – Only at UNIQUE
Der nächste Halt waren dann die Champagne Pools auf die ich mich so gefreut habe. Generell sollte man auf Fraser Island nicht unbedingt im Meer baden. Zum einen sind die Wellen recht groß und der Sog angeblich sehr stark. Zum Anderen gibt es hier anscheinend auch relativ viele Haie und die Meere werden nicht (wie zB die Strände in Sydney) regelmäßig per Hubschrauber kontrolliert. Die Champagne Pools bilden die einzige Ausnahme. Durch das natürliche felsige Becken schwappt oft nur die Gischt der Wellen in die ‘Pools’ und so perlt das Wasser um einen herum tatsächlich! Ich wollte gar nicht mehr heraus kommen und bin wirklich froh, dass wir diese Tour gewählt hatten. Ohne die Champagne Pools hätte mir definitiv was gefehlt!
Stopp Nummer vier war der Eli Creek, in dem man sich zB auf einem mitgebrachten Reifen den Fluss hinunter treiben lassen kann. Nachdem der Tag aber generell etwas regnerisch war und es gerade hier zu tröpfeln begann hatten wir nicht so ein großes Bedürfnis uns in die Fluten zu stürzen ;-)
Unser letzter Halt war dann der Lake McKenzie, ein riesengroßer See rein aus Regenwasser und von weißem Sand umgeben. Das Wasser ist unglaublich klar und das Wasser war angenehm! Ganz reingehauen habe ich mich trotzdem nicht, da es etwas kühl und windig war. Um uns herum waren aber einige Leute im Wasser!
Kurz darauf hat es dann richtig angefangen zu Schütten, aber das machte nichts, weil wir sowieso wieder zurück zur Fähre mussten. Wir fuhren als allerletzte auf die Fähre!
Fazit
Die Tour war super geplant, ich hatte nie das Gefühl irgendwo mit zu vielen Touris zusammen zu stecken. Die Guides waren supernett und sie freuten sich wenn man Fragen stellte und waren sehr interessiert. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl ‘abgefertigt’ zu werden :-)
Absolutes Plus war natürlich die Tour zu den Champagne Pools und das Feeling im 4WD. Unser Guide fuhr absolut sicher und wir waren beide heilfroh, dass wir nicht selbst fahren mussten.
Die ein Tages Tour hat für uns absolut gereicht.
Ich möchte auf keinen Fall das Selbstfahren verteufeln: Hätten wir schon Erfahrung damit gehabt, oder zumindest noch zwei andere Personen im Wagen, hätten wir uns vielleicht auch für diese Methode entschieden. Zu viert würde sich auf die Miete des 4WDs auch mehr rechnen. Nachdem es uns aber mehr darum ging, die Zeit zu genießen, anstatt mit dem Auto herum zu kurven fanden wir diese Art der Reise für uns am gelungensten. Vielen Dank UNIQUE für diesen tollen Trip!