Autofahren in Peru – Der ultimative Guide

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Wir wollten von Anfang an Peru selbst mit dem Auto entdecken. Das Gefühl auf der Straße miterleben, uns in den Verkehr stürzen. Bei der Vorbereitung ergaben sich aber doch mehr Fragezeichen und Baustellen, als ursprünglich gedacht. Oft haben wir gelesen, dass man sich auf keinen Fall ein Mietauto in Peru nehmen soll, andere waren da total gelassen. Das hat uns damals ziemlich verunsichert. Daher wollen wir dir hier unsere Erfahrung mitteilen: über das Autofahren in Peru, die Routenplanung und was es bei den Mietwägen zu beachten gibt, Gepflogenheiten und Straßenverhältnisse.

Da wir ausschließlich im Süden Perus unterwegs waren (Arequipa – Puno – Cusco), können wir natürlich nicht für die gesamte Fläche von Peru sprechen, aber ich denke, einen gewissen Eindruck kannst du dir trotzdem davon mitnehmen. Und vielleicht können wir mit dem ein- oder anderen Vorurteil aufräumen. 

Eine steile Straße in Puno mit Mototaxi

Vorab: Warum selber fahren?

Diese Frage solltest du dir unbedingt vor Buchen des Mietautos stellen. Möchtest du ein Mietauto ausleihen, weil du immer ein Mietauto im Urlaub bisher hattest? Ist das Fahren für dich nur ein Mittel zum Zweck um schnell an dein Ziel zu kommen? Denn nur um von A nach B zu kommen würde ich in Peru niemandem das Auto als erstes Transportmittel ans Herz legen. Peru hat ein sehr gut ausgebautes Bussystem und sehr komfortable Reisebusse! Hier könntest du auch z.B. eine Nachtfahrt einplanen, was mit dem Auto nicht empfehlenswert ist. Ins Heilige Inka Tal könntest du auch ein Collectivo (Sammeltaxi) nehmen oder einen privaten Fahrer, wenn du unabhängig von Reisegruppen bleiben möchtest. Die sind auch gar nicht so teuer und das ist definitiv immer noch weit günstiger, als ein Auto zu mieten! Bedenke auch, dass du lange Strecken zurücklegen wirst und vielleicht auch mal ein Zwischenflug Sinn macht, wenn du nicht so viel Zeit zur Verfügung hast. 

Für uns war die Autofahrt ein Teil des Erlebnisses, es gehörte für uns zum Abenteuer der Perureise dazu und das Autofahren in Peru war für uns auch symbolisch ein Eintauchen in die Gepflogenheiten des Landes. Außerdem wollten wir auch Routen anfahren, die vielleicht nicht jeder Tourist sieht. Ursprünglich wollten wir ja mit einem Camper fahren, aber dazu später mehr. 

Verkehrsregeln in Peru – theoretisch gelten diese Regeln:

  • Geschwindigkeit Ortsgebiet: 50km/h
  • Geschwindigkeit Landstraße: 60 – 100km/h
  • Rechtsverkehr
  • Gurtpflicht
  • Tagfahrlicht an (!!)
  • Promillegrenze: 0,5 Promille, würde aber bei 0 bleiben wegen Polizisten
  • Internationaler Führerschein wird nicht benötigt, aber ist nie verkehrt
  • Du musst eine spanische Version deines Mietvertrages / Vouchers dabei haben, dieser wird vom Mietwagenverleih bereitgestellt oder schon vorab geschickt.
  • Für Polizeikontrollen solltest du immer Führerschein, Fahrzeugpapiere und Mietvertrag in Griffweite haben.

Autofahren in Peru – so sieht die Praxis aus

Sei das Chaos! Swim with the flow!

Peruaner fahren recht chaotisch. Regeln gibt es zwar (siehe oben), werden aber Großteils ignoriert. Passiv fahren ist das oberste Gebot, da du ja die Gepflogenheiten nicht kennst. Hupen geht immer und überall und heißt von ‘Achtung, ich nehme dir gleich die Vorfahrt’ zu ‘Ich biege gleich um die Kurve’ über ‘Hallo du da’ zu ‘Brems doch, du Arsch’

Wenn du beim Autofahren schnell gestresst bist und dich über andere Autofahrer aufregst, würde ich dir empfehlen lieber auf andere Fortbewegungsmittel umzusteigen – das spart dir dann viele Nerven und kann deinen Urlaub retten ;-) 

Es gibt zwar manchmal vorgegebene Spuren, aber es ist nicht unüblich, dass auf zwei Spuren 3 Autos nebeneinander fahren und sich ein paar Mototaxis noch eine vierte Spur schaffen. 

Überholt wird immer und überall, am Liebsten bei Ortseinfahrten bei Speedbumpern. Dann fährt der Reisebus halt seine 5km/h und du überholst mit 7km/h. 

Speedbumper

Es gibt nicht nur Speedbumper, die in die Höhe gehen, sondern auch kleine ‘Gräben’. Weder die einen, noch die anderen sind beschildert oder besonders markiert. Maximal mit schon sehr verblichener Farbe. Halte also besonders bei Ortsdurchquerungen stets die Augen offen und bitte deine Mitfahrer auch nach den Bumpern Ausschau zu halten.

Es macht absolut keinen Spaß mit hoher Geschwindigkeit über sowas drüber zu fetzten. Nicht nur können schlimme Schäden am Fahrzeug entstehen, es können auch Gegenstände durch das Fahrzeug geschleudert werden und jemanden am Kopf treffen.

Wir sind beim Anfang des Nationalparks Salinas y Aguada Blanca auf einer Sandpiste mit ca. 50km/h in so einen Graben gefahren. Da der Kofferraum vollgestopft war, ist über den mittleren Sitz ein 6er Pack Wasserflaschen vorgedonnert und Gottseidank von der Mittelkonsole abgeprallt. Das war ziemliches Glück! Wäre das in die Windschutzscheibe gekracht oder hätte es jemanden am Kopf getroffen hätten wir ernsthafte Probleme gehabt! Also, Augen offen!

 
Hauptstraßen sind in sehr gutem Zustand

Peru hat in den letzten Jahren, uA Dank des Tourismus viel in die Infrastruktur investiert. Die Hauptstraßen sind daher in einem recht guten Zustand, die Strecke zum Colca Canyon ist vollständig asphaltiert. Hast du vor auf den Hauptstraßen zu bleiben und nicht groß Schotterpisten zu fahren, brauchst du eigentlich keinen 4WD / Allrad.

Von Arequipa nach Puno sind sehr viele LKW’s unterwegs und die Straße ist meist einspurig. Das heißt, dass du oft überholen musst und zum Teil auch mit etwas fragwürdigen Manövern. Hier war ich froh, dass Ronnie gefahren ist und nicht ich. Er hat toll die Nerven bewahrt und ist ganz ruhig geblieben. Auch die LKW’s überholen sich gegenseitig an den unmöglichsten Stellen, darauf solltest du vorbereitet sein. 

In den Städten ist der Verkehr recht dicht, vor allem in Arequipa zur Stoßzeit (so nicht! im Video zu sehen) empfanden wir als besonders stressig und konfus. 

Ein Grund mehr selbst mit dem Auto in Peru zu fahren: Die 'Offroad' Piste von Lampa nach Ayaviri

Tanken in Peru

Peru hat ein recht gut ausgebautes Tankstellennetz, aber du solltest trotzdem tanken, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Z.B. nochmal in Imata tanken, bevor man in den Nationalpark Salinas y Aguada Blancas abbiegt. 
In Peru tankt man übrigens nicht selbst, sondern der Tankwart erledigt das für dich. Was genau du tanken musst, erklärt dir der Mitarbeiter der Mietwagenfirma, aber auch im Mietvertrag müsste drinstehen, was getankt werden muss, bei uns 95 (Noventa y cinco).

Was tun bei einer Panne?

Ein Reservereifen ist immer gut, unserer war aber sehr schmal und nur auf maximal 80km/h ausgelegt, was man mit dem Zustand des Reifens aber nicht hätte fahren sollen. Wenn du eine Panne hast, nimm sofort erstmal Kontakt auf zur Mietwagenzentrale, die leiten dich dann weiter an die zuständige Filiale. Und vertrau auf alle Fälle deinem Instinkt und bitte die lokalen Einwohner um Hilfe! Bei unserem Platten in Ollantaytambo hieß es von der Mietwagenfirma, dass die nächste Werkstatt in Cusco wäre, dabei war eine genau in Ollantaytambo, wohin uns dann der nette Mitarbeiter des Hotels begleitet hat. Wir mussten eine schriftliche Bestätigung bekommen, dass der Platten repariert und der Wagen fahrtauglich wäre und die Firma wollte mit dem Mechaniker telefonieren, der das nochmal bestätigen sollte. War aber alles kein Problem und das Flicken unseres Reifens kostete Sage und Schreibe: 13 Sol (ca. € 3,50)!! 

Polizei

Bestimmt hast du schon irgendwo gehört, dass es in Peru und generell in Südamerika korrupte Polizisten gibt? Das stimmt auch und du solltest auf alle Fälle vermeiden in Polizeikontrollen zu kommen. Besonders gerne kontrollieren sie angeblich Touristen wegen des Tagfahrlichtes. Also immer das Licht eingeschaltet lassen, auch bei strahlendem Sonnenschein. Im Ernstfall, wenn du das Gefühl hast, dass dich der Polizist linken will, kannst du es immer noch versuchen mit einem beständigen ‘no hablo español’.

Wir wurden auf unseren gesamt fast 5 Wochen in Peru und Chile kein einziges Mal kontrolliert und hatten auch sonst nichts mit der Polizei zu tun, aber sicher ist sicher.

Parkplätze

Gerade in den Städten ist das Auto eigentlich nicht notwendig, weil du auch zu Fuß oder mit dem Taxi gut herum kommst. Daher macht es Sinn, das Auto auf einem bewachten Parkplatz abzustellen.

Manchmal haben Hotels auch einen Innenhof, in dem man das Auto abstellen kann, aber z.B. in Chivay hatten sie da nur Platz für 3 Autos, was für ein ganzes Hotel natürlich nicht reicht. Frage beim Hotel nach einem ‘parking seguro’.

In Puno und Espinar hatten wir unser Auto auf solchen Parkplätzen stehen. In Cusco durften wir das Auto direkt vor dem Eingang des Hotels parken und die Besitzerin versprach ein Auge drauf zu haben.

Sicherer Parkplatz oder nicht: Lasse niemals Wertgegenstände im Auto oder etwas sichtbar zurück. Manchmal ist das nicht vermeidbar, wenn man gerade von einer Unterkunft zur Nächsten unterwegs ist. Für solche Situationen hatte ich meinen Packsafe* dabei. Ich hatte zwar niemals das Gefühl, dass es auf den Parkplätzen bei Touristenzielen gefährlich wäre, aber wissen kann man es nicht. Und da allgemein vor Einbrüchen in Autos gewarnt wird, würde ich Wertgegenstände sowieso wenn möglich immer mitnehmen.

Gesicherter Hotelparkplatz in Espinar - ob dieser Platz wirklich so seguro ist?!?

Camping in Peru

Ursprünglich wollten wir diese Reise ja im Camper antreten. Diesen Plan haben wir aber wieder verworfen. Es gibt kaum Campingplätze in Peru und einfach neben der Straße stehen, sollte man aufgrund der Sicherheit auch nicht. Es gibt durchaus Leute, die Südamerika im Camper abfahren. Wir haben es für unsere Reise ausgeschlossen, daher kann ich auch hier nicht mehr dazu beitragen.

Navigieren beim Autofahren in Peru – warum unser TomTom Navi versagt hat

Wir hatten uns vorab die gesamte Südamerika Karte auf unser TomTom Navigationsgerät heruntergeladen und das Navi mitgebracht. Was soll ich sagen? Es hat überhaupt nicht funktioniert. Gerade in den Städten hat es sich gar nicht zurecht gefunden, hat uns völlig abstruse Routen angezeigt.
Wir haben die meiste Zeit mit der gratis App Maps.Me navigiert. Das hat SUPER funktioniert und es waren sogar weniger bekannte Routen gespeichert! Zusätzlich haben wir manchmal noch sicherheitshalber mit Google Maps parallel dazu die Route verfolgt. Dank unserer peruanischen Simkarte war der Datenverbrauch kein Problem!

 

Video Autofahren in Peru

Hier ist ein Video vom Autofahren in Peru. Das Videomaterial von Arequipa ist allerdings keine ordentliche Referenz, da wir nur einmal selbst zu Stoßzeiten gefahren sind und das war auf dem Weg zur Autorückgabe – da waren wir unter Zeitdruck und haben nicht gefilmt. Wenn ihr Fragen zu Strecken habt, hinterlasst uns gerne einen Kommentar.

Mietwagen in Peru – darauf solltest du bei der Buchung achten

Notwendige Größe & Straßentauglichkeit – ist ein SUV notwendig?

Wie bei den meisten Autoverleihern mietet man eine Fahrzeugklasse (Kleinwagen, SUV, etc.). Wir wollten, vA weil wir auch eine ‘Offroadstrecke’ geplant hatten und auch nicht wussten, wie die Straßen im Salinas y Aguada Blanca Nationalpark werden würden, ein Allradfahrzeug haben. Wichtig war auch für uns, dass wir unser ganzes Gepäck unterbringen konnten. Immerhin waren wir vier Leute und bei den Jeeps stand zwar meist ‘Platz für 5 Leute, Gepäck 2 Personen’

Da solltest du wirklich drauf achten! Wir hatten einen Nissan X-Trail bekommen, hatten eine große Segeltasche, drei Koffer und jeder noch einen mehr oder weniger großen Rucksack. Das ging sich dann halbwegs gut aus, sodass wir nur noch zwei Rucksäcke vorne bei uns auf der Rückbank hatten. Den Kofferraum zu zu bekommen war aber trotzdem manchmal eine Herausforderung, weil ja auch noch Wasserflaschen und ein paar Lebensmittel mit an Board mussten. Und Souveniers. In Peru haben wir richtig eingekauft…

In den letzten Jahren hat die peruanische Regierung viel Geld in Peru’s Infrastruktur investiert und ich war sehr überrascht, wie gut die Straßen ausgebaut waren. Wenn du jetzt auf der klassichen Route Arequipa, Colca Canyon, Straße durch den Salinas y Aguada Blancas nach Puno, hoch nach Cusco, Heiliges Inka Tal und wieder zurück nach Arequipa unterwegs bist, wirst du keinen 4×4 Wagen brauchen. Abseits davon, vor allem auf engen Bergstraßen, kann ein 4×4 vielleicht nicht schaden, wir können natürlich nur von unserer Route berichten ;-)

 
Versicherungen beim Mietwagen in Peru 

Bei vielen Mietwagen in Peru wird dabei stehen, dass sie die gesetzliche vorgeschriebene Mindestversicherung enthalten ist. Da die gesetzlich vorgeschriebene Deckungssumme aber bei 0,– liegt, solltest du ganz genau prüfen was tatsächlich enthalten ist und eventuell noch eine Zusatzversicherung abschließen. Wenn du die Versicherung separat zum Auto buchst, kläre aber mit der Versicherung vorher ab, ob das auch wirklich in der Kombi klappt.

Wir haben unser Auto über die ÖAMTC Seite (geht auch bei ADAC) bei Europcar gebucht, dies war das für uns beste Angebot, das auch eine Reduktion des Selbstbehalts auf Null Euro inbegriffen hatte, sowie eine Zusatzversicherung von deutschen Allianzversicherung im Paket dabei hatte.

 
Nimm auf alle Fälle einen Zusatzfahrer

Zusätzliche Fahrer sind nie günstig, aber gerade bei der Mietwagen Buchung in Peru solltest du beim Zusatzfahrer nicht geizen. Ihr werdet wahrscheinlich viele längere Autofahrten haben und vor allem im Süden kann es sein, dass ihr lange Strecken in sehr hohem Gebiet zurücklegt und die Höhenkrankheit zuschlägt. Wenn es dann den einzigen Fahrer trifft, ist es natürlich umso blöder. Von der (mitunter korrupten) Polizei willst du wahrscheinlich nicht aufgehalten werden, wenn du als Fahrer nicht eingetragen bist.

Straße im Nationalpark Salinas y Aguada Blanca. Wenn du von Arequipa nach Chivay oder nach Puno fährst, bist du allerdings ausschließlich auf guten, asphaltierten Straßen unterwegs
One Way ist sehr teuer!

One Way Routen sind in Peru und generell in Südamerika sehr teuer. Fahre wenn möglich einen Rundkurs und kalkuliere diese Zeit auch bei der Routenplanung mit ein. Macht die Rundfahrt überhaupt keinen Sinn, rechne dir die One Way Gebühr und möglicherweise den Rückflug aus und  überlege dir, ob dir die dadurch gewonnene Zeit das Geld wert ist, oder ob es dann nicht doch Sinn macht, auf eine andere Fortbewegungsart umzusteigen.

 
Grenzübertritte mit dem Mietwagen

Verwöhnt von der EU hatten wir uns natürlich erst kaum Gedanken darüber gemacht, dass es Probleme beim Grenzübertritt geben könnte. Ursprünglich wollten wir in Peru starten und über Bolivien nach Chile fahren.
Grenzübertritte sind nicht mit jedem Mietwagen erlaubt und sollten vorab mit der Mietwagenfirma abgeklärt werden und kosten eigentlich immer eine zusätzliche Gebühr pro Grenzüberquerung. One Way Mieten über die Grenze in ein anderes Land sind oft nicht möglich, weshalb wir unseren Plan angepasst haben. Wir haben in Peru einen Rundkurs gemacht, weil sich das auch gut gedeckt hat mit den Orten, die wir uns anschauen wollten. In Chile haben wir aus Zeitgründen und aufgrund der Route die wir machen wollten in den sauren Apfel gebissen und die One Way Gebühr in Kauf genommen. Und ich bereue es keinen einzigen Tag. Dort machte es absolut Sinn. Wir haben auch von einigen Leuten gelesen, die sich in Südamerika ein Auto gekauft haben und dann bei der Grenze von Chile nach Peru eine Woche hängen geblieben sind, weil der Grenzbeamte sie nicht rüber lassen wollte. Auch weil wir nicht so viel Zeit zu vertrödeln hatten, war die Lösung mit zwei Mietwägen für uns so am Besten. Über die Grenze sind wir dann von Arequipa aus mit dem Bus gefahren. Das hat super funktioniert!

 
Überleg dir vorher, welche Zusatzleistungen du haben willst

Den Fall hatten unsere Freunde nämlich: Sie hatten bei der ursprünglichen Buchung kein Navigationsgerät mit angegeben und haben ein paar Wochen vor Reiseantritt bei Europcar angegeben, dass sie doch gerne eines dazu buchen würden. Eigentlich easy, oder? Nope. Die Herren erklärten uns, dass sie nur die ganzen Anfragen weitergeleitet bekommen und die extra Anfrage nie bei ihnen einging und die oft einfach nicht weitergeleitet werden. Sie hatten zudem  nur ein einziges Navi in der Filiale und das war bereits reserviert für einen anderen Kunden. Sie haben dann ewig herumtelefoniert, ob sie nicht doch eines aus Lima kommen lassen können (das Auto haben wir in Arequipa ausgefasst) und meinten dann, dass sie es frühestens in zwei Tagen da hätten. Unsere Freunde haben dann auf das Navi verzichtet und da wir ja zwei Autos als Gruppe hatten und sie ja auch Internet am Handy hatten, hat das trotzdem gut geklappt. Also wenn du Sonderwünsche hast, lieber gleich mit angeben bei der Buchung :)

Unser Peru Urlaub

Hier findest du (bald) noch mehr Infos zu unserem Peru Roadtrip:

Unsere gesamte Route für den Peru Roadtrip
Tag 01 – Die Anreise – 35 Stunden bis Arequipa
Tag 02 – Wunderschönes Arequipa
Tag 03 – Hallo Roadtrip! Fahrt nach Chivay durch das Reserva de Salinas y Aguada Blancas 
Tag 04 – Colca Canyon und Fahrt nach Puno
Tag 05 – Kajakfahren am Titicaca See & Uros Inseln
Tag 06 – Offroad Strecke nach Cusco
Tag 07 – Heiliges Inka Tal: Maras & Moray
Tag 07 – Heiliges Inka Tal: Ollantaytambo 
Tag 08 – Machu Pcichu, Wanderung zum Huyana Picchu
Tag 09 – Pisac und der Platten
Tag 10 – Cusco und die Fiesta
Tag 11 & 12 – Wanderung zum Rainbow Mountain
Tag 13 – Q’eswachaka Rope Bridge
Tag 14 – Fahrt in das Reserva de Salinas y Aguada Blancas
Tag 15 – Arequipa, wir müssen mal ausschlafen! 
Tag 16 – Busfahrt über die Grenze nach Chile

Achtung Vikuñas, gleich bei der Fahrt nach Chivay hatten wir das Glück auf Vikuñas zu stoßen :)

Mietwagen Abholung und Rückgabe

Abholung in Arequipa

Rechne für die Abholung des Mietwagens etwa eine bis anderthalb Stunden. Die Mitarbeiter von Europcar waren wahnsinnig nett und extrem bemüht!
Trotzdem mussten wir ihn erst darauf hinweisen, dass er die Schäden notieren soll, dafür war er dann aber etwa dreimal so genau wie wir und hat wirklich jede Kleinigkeit in das Protokoll aufgenommen. Ich war sehr überrascht, wie neuwertig das Auto war! Es hatte ein digitales Display, USB Anschlüsse und wirkte auch sehr hochwertig!

Rückgabe in Arequipa

Grundsätzlich ist eine Rückgabe nach Office Hours extra zu vereinbaren. Da wir im Nationalpark Salinas y Aguada Blanca doch nicht so viel Zeit verbrachten wie gedacht, wollten wir das Auto noch am Abend zurück bringen. Also riefen wir an und es hieß, wir könnten das Auto bis 19:00 vorbei bringen. 

Jedoch: Das Auto musste außen UND innen komplett gereinigt zurückgegeben werden. Weil wir auf dem Weg Richtung  Europcar schon mächtig im Stau steckten haben wir einen Autowaschbetrieb angesteuert, der am Weg lag. Dort werden, so wie in den meisten peruanischen Autowaschbetrieben, die Autos von Hand gereinigt. Weil wir wirklich nicht so viel Zeit hatten, fragten wir, wie lange es dauern würde. Er meinte 45 Minuten. Wir fragten, ob er es vielleicht auch in 30 schafft, weil wir wirklich dringend weiter müssen und in allerspätestens einer Stunde bei der Autovermietung sein müssen. 

 
Autowaschen Deluxe – die Peruanische Halbe Stunde

Er meinte, dass das klar geht. Hinter uns kamen gerade noch unsere Freunde mit ihrem Auto rangefahren. Er meinte, dass sich auch das ausgehen würde. Etwa anderthalb Stunden später sind wir erst von dort weggekommen. Wir hatten noch Kontakt mit Europcar und der Mitarbeiter meinte, wenn wir bis zehn nach sieben ankommen, kann er das Auto noch entgegen nehmen. Wenn es später wird, geht es leider nicht mehr. Im Eiltempo fuhren wir in die direkt neben der Waschanlage gelegene Tankstelle. 

Auch hier sind die Peruaner EXTREM genau, und die Dame drückte immer und immer wieder den Griff beim Zapfhahn durch, bis der Wagen auch das letzte Tröpfchen Benzin aufgesogen hatte. Als wir ihr dann unseren 100 Sol Schein in die Hand drückten, meinte sie, sie könne nicht wechseln und verschwand erstmal, um ALLE Kollegen nach Wechselgeld zu fragen. Es war bereits fünf nach sieben. Muss ich mehr sagen?! 

Zudem steckten wir im krassen Abendverkehr Arequipas fest und sind, glaube ich, noch dazu am Bahnhof vorbei gefahren, wo sich mehrere Busse in den Stau dazudrückten. Um genau elf nach sieben waren wir bei der Filiale und der nette Herr war Gottseidank noch da! Die Rückgabe ging recht schnell. Er wollte nur wissen, bei welchem Reifen der Platten war, sah sich den nochmal kurz an und leuchtete mit der Taschenlampe die markierten Punkte ab. Er half uns sogar noch ein sicheres Taxi zu bekommen.

Nochmal die Straßen im Nationalpark Salinas y Aguada Blanca. Das Auto musste so oder so gewaschen werden.

Tipps und Tricks bei der Routenplanung

Schau dir an wo deine Ziele liegen und überlege, wie du sie am besten verbinden kannst.

Stimmt die Zeit die du zum Abfahren der Ziele brauchst mit deinen Urlaubstagen überein? Oder macht es Sinn einen Zwischenflug einzuplanen?

Rechne zu den Zeitangaben bei Google Maps ca. 20% mehr drauf
Dann bist du auf der realistischen Seite. 

Was du vorbuchen solltest:

  • Den Eintritt nach Machu Picchu & den Zug dorthin. Der Bus ist vor Ort nicht günstiger und könnte auch gleich mitgebucht werden. 
  • Die Unterkunft vor- und nach Machu Picchu, falls du spät wieder mit dem Zug zurückreist. Dort kannst du auch dein Gepäck zwischen lagern.
  • Die Unterkunft in Cusco
  • Ich persönlich würde auch die erste Unterkunft im Voraus buchen, dann weißt du, wohin du nach dem langen Flug musst und kannst im Hotel gleich ins Bett fallen.

Hier kannst du dir unsere Route für den Peru Roadtrip ansehen

Beachte die Höhe bei der Planung! 

Wenn möglich nur langsam ansteigen, versuche möglichst nicht am höchsten Punkt zu schlafen, sondern als Schlafplatz eine tiefer gelegene Stelle zu finden. Oft sind die Städte wie z.B. Chivay sowieso in einem Tal errichtet, aber ein ordentlicher Anstieg ist es ja trotzdem. Rechne Zeit zum Akklimatisieren ein und beginne nicht gleich mit den krassen Sachen (z.B. direkt nach Cusco fliegen und nur einen oder zwei Tage später zu den Rainbow Mountains, das geht wahrscheinlich nicht gut). 

Plan vielleicht ein bisschen mehr Fahrzeit ein, wenn ihr dafür an einem tiefer gelegenen Ort übernachten könnt. Weil das mit der Höhe für uns am schwierigsten einzuschätzen und zu planen war, kommt dazu von uns bald noch ein Extrapost.

Straße nach Espinar von der Rope Bridge aus.

Ein Überblick der Höhen, in denen du dich bewegen wirst

  • Arequipa: 2335m Höhe
  • Chivay: 2635m Höhe
    ACHTUNG: Strecke von Arequipa nach Chivay führt über Berge, Chivay liegt bereits in einem Tal. Höchster Punkt an dieser Strecke: 4900m (!!). Entsprechend vorbereiten mit Cocablättern, Cocatee, viele Pausen einlegen, lange Zeit lassen.
  • Colca Canyon // Mirador Cruz del Condor: 3287m
  • Puno: 3872m 
    ACHTUNG: Strecke von Chivay / Arequipa führt durch den Nationalpark Salinas y Aguada Blanca und die Strecke liegt über mehrere Stunden auf ca. 4500m!
  • “Unsere Offroadstrecke” Richtung Cusco: max. auf 4200m
  •  Cusco: 3399m
  • Ollantaytambo: 2792m
  • Aguas Calientes: 2040m
  • Machu Picchu: 2430m
  • Machu Picchu Montana: 3082m
  • Rainbow Mountain: 5200m
    Ohne vorherige Akklimatisierung NICHT machen!! 
  • Espinar: 3925m
  • Nationalpark Salinas y Aguada Blanca: ca. 4500m 

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8 comments

David 21. März 2020 - 16:04
Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag! Das sind wirklich hilfreiche Tipps, mit denen man sich einige Schwierigkeiten ersparen kann. Im Moment ist ja zu Hause bleiben angesagt, aber die Grenzen werden sicher irgendwann wieder geöffnet ... David von https://www.photoschmid.com/
Viewofmylife 21. März 2020 - 18:02
Was für ein toller Guide. Sollte ich mal nach Peru wollen, wende ich mich an dich. Liebe Grüße Claudia
Tina 21. März 2020 - 20:54
Oha, Peru finde ich super interessant. Das Bild von der 'Offroad' Piste von Lampa nach Ayaviri finde ich wahnsinnig genial, sieht wirklich toll aus.
Christina von Miles and Shores 15. April 2020 - 15:29
Danke Tina! Das war auch wirklich eine tolle Strecke :) Ich bin froh, dass wir dort gefahren sind, obwohl uns ehrlicherweise auch manchmal ein kleines bisschen mulmig dabei war! Liebe Grüße, Christina
Tanja L. 15. April 2020 - 12:14
Autofahren im Ausland ist irgendwie immer ein Abenteuer. In Japan sind wir zwar nicht selber gefahren, aber da lief es total zivilisiert ab. Peru klingt schon wesentlich abenteuerlicher. Ob ich da selber fahren würde bei meinem ersten Besuch weiß ich nicht, andererseits sind Busse mit meinem Freund und seinen knapp 2m Körperlänge auch nicht die schönste Alternative...
Christina von Miles and Shores 15. April 2020 - 15:31
Oh, das kann ich mir vorstellen! Da hat er sicher eine schwere Zeit in den Bussen. Vor allem, wenn man dann noch dazu sehr lange Strecken mit den Bussen zurück legt! Ich glaube, die Japaner fahren recht ordentlich. Zumindest würde ich sie so einschätzen. Wobei ich natürlich auch nicht unbedingt mit dem Auto durch Tokyo fahren möchte :D Liebe Grüße, Christina
Janina 15. April 2020 - 13:31
Hallo und danke für diesen interessanten Beitrag! In Peru waren wir bisher noch nicht. Die Offroad Piste von Lampa nach Ayaviri sieht ja landschaftlich mega traumhaft aus! Ich fahre in Urlauben nie mit dem Mietwagen aber meinem Mann macht das immer Spaß! GlG, Janina
Christina von Miles and Shores 15. April 2020 - 15:32
Hallo Janina. Wenn es für einen selber stressig ist, ist es vielleicht auch besser den Partner fahren zu lassen. Aber habt ihr dann auch immer nur ihn als Fahrer angemeldet? Uns ist es immer lieber, wenn zumindest 2 Leute als Fahrer registriert sind, gerade wenn man weite Strecken zurück legt. Liebe Grüße, Christina
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