Als wir unsere Reise nach Australien geplant haben, gab es bei uns im Vorfeld viele Fragezeichen was das Campen angeht. Wir waren Camping-Neulinge, aber auch wenn man schon öfter campen war, ist es doch in jedem Land ein bisschen anders.
Deshalb haben wir für dich wichtige Informationen und hilfreiche Tipps in unserem Campingplätze Guide Australien zusammengefasst.
In diesem Beitrag erfährst du:
- Was du vor der Buchung wissen solltest
- Wie oft man auf powered sites stehen sollte und wie du Batterie sparen kannst
- Ankunft außerhalb der office hours
- Was für Alternativen es zum Campingplatz gibt
- Warum Wild Campen eher keine Alternative ist
- Eine Liste von sämtlichen Campingplätzen auf denen wir während unseres 7 Wochen Roadtrips gewohnt haben – mit Verlinkung und Preisen
- Unsere liebsten Campingplätze
Wissenswertes über Campingplätze in Australien
Family Parks & Holiday Parks
Holiday & Family Parks bieten größeren Komfort und sind meist größere Campingplätze. Beispielsweise haben sie oft Spielplätze, Pools und Aufenthaltsräume, sind aber auch entsprechend teuer. Wer mit kleinem Budget reist, sollte diese eher vermeiden. Für Familien haben sie aber einiges zu bieten. Zumal sind Waschmaschinen eigentlich immer vorhanden.
Manche Autoverleihe kooperieren mit Tourist Parks. Unser Anbieter zum Beispiel mit KU Campsites. An unserem Autoschlüssel hatten wir einen Anhänger mit dem wir beim Vorzeigen an der Rezeption ein paar Prozente Rabatt bekommen haben.
Powered & Unpowered Sites
Über die Frage, wie oft wir “Powered Sites” bei den Campingplätzen in Australien ansteuern sollten, habe ich im Vorhinein ewig recherchiert und bin vor der Reise zu keinem ordentlichen Ergebnis gekommen. Zur Erklärung:
Powered Site
Du steckst deinen Camper mit dem Starkstromkabel an eine Steckdose entlang des Parkplatzes an.
Dadurch lädst du die Batterie des Campers wieder auf und kannst zusätzlich Geräte im Auto anschließen. Powered Sites sind im Normalfall um einiges teurer.
Unpowered Site
Ist einfach ein Parkplatz für deinen Campervan.
Du hast keinen Strom im Fahrzeug und musst Handy sowie Laptop in der Küche oder im Bad laden. Währenddessen werden der Kühlschrank und das Licht im Auto von der Batterie im Camper versorgt.
Auf Nachfrage bei der Autoagentur meinten sie, dass wir auf der sicheren Seite wären, wenn wir alle zwei Tage eine Powered Site buchen. Grundsätzlich denke ich, dass man auch drei bis vier Tage auskommt, wenn man etwas sparsam ist. Hast du nicht alle Unterkünfte im Vorhinein gebucht, kannst du ja am Anfang deiner Reise ein wenig austesten.
So kannst du die Lebensdauer der Batterie verlängern:
Unterwegs laden: Lade deine Geräte während der Autofahrt über einen 12V auf 130V Stromwandler* über den Zigarettenanzünder im Auto. Auch kleine Adapter für USB und USBC Stecker* gibt’s sehr günstig im Internet. Lade abends nur keine Geräte über die Batterie des Campers.
Abends nur Taschenlampe: benutze nur wenig Licht im Camper, das läuft ebenfalls über die Batterie. Navigiere stattdessen mit Taschenlampen, oder häng eine Taschenlampe mit Haken* im Camper auf. Wir hatten unsere bei der Vorhangschnur eingehängt.
logisch, aber trotzdem: Lass den Kühlschrank nicht übermäßig lange offen stehen und krame ihn nicht bis oben und nach hinten an die Wand voll. Dann braucht er weniger Energie.
Vorbuchen oder einfach hinfahren?
Wie ausgelastet sind die Campingplätze in Australien?
Kommt natürlich auch darauf an, ob du in der Haupt- oder Nebensaison unterwegs bist. Ich fand die Campingplätze und deren Besitzer sehr entspannt, zudem hatten wir nirgends Probleme noch einen Platz zu bekommen.
Manche Campsites haben wir aber im voraus gebucht. Zum Beispiel in größeren Städten (Brisbane) oder an Orten, an denen es für uns keine Alternative gab (Cape Tribulation, Wilsons Promontory National Park, Airlie Beach, Hervey Bay).
Außerdem haben wir die günstigen Campsites in den Queensland Parks vorab gebucht – ist notwendig!
Da wir während den australischen Osterferien unterwegs waren, haben wir auch die Unterkünfte für diesen Zeitraum vorab gebucht. Die Preise waren zur Zeit unserer Buchung schon recht hoch. Allerdings haben wir vor Ort aufgrund einer kleinen Routenänderung zwei Campsites wieder storniert und etwa eine Woche vorher eine neue gebucht. Das ging trotzdem easy.
Ankunft außerhalb der Office Hours – kein Problem!
Besonders am Anfang waren wir aufgrund unserer Zeitplanung im Stress. Weil wir uns weite Fahrstrecken eingeteilt hatten und morgens natürlich nie so bald weggekommen sind, wie wir es eigentlich vorhatten.
Dementsprechend spät und knapp wurde es dann auch jedes Mal. Viele Campingplätze in Australien haben nur bis 17 oder 18 Uhr Office Hours, in denen du dich mit deinem Fahrzeug registrieren kannst.
So funktioniert die Ankunft After Hours
Wenn du merkst, dass es bei euch später wird oder du im Voraus schon weißt, dass ihr es nicht schafft, ruf einfach kurz beim Campingplatz an und gib ihnen bescheid. Das geht auch, wenn ihr noch gar keinen Campingplatz für die Nacht gebucht hat.
Du gibst einfach deinen Namen und euer Kennzeichen bekannt. Gib an, welche Site (powered, unpowered, manchmal noch die Fahrzeuglänge) du haben möchtest. Meist werden dann in einem Briefkasten oder einer Truhe die nötigen Infos platziert. Oft gibt’s noch eine Karte des Campingplatzes dazu. Auf der Karte ist markiert, wo sich euer Parkplatz befindet, wie ihr am besten hinfährt, wo Duschen sind, etc. Manchmal ist noch ein Schlüssel für das Tor dabei.
Bedenke aber, dass du dafür morgens die Registrierung vornehmen musst. Spät ankommen und um 7:00 Uhr wieder aufbrechen ist also nicht drin.
App zum Finden der besten Campingplätze in Australien
Die App WikiCamps hat uns bereits in Neuseeland gute Dienste geleistet und ich kann sie wirklich empfehlen! Auf einer Map werden dir Campingplätze in Australien in deiner Nähe angezeigt und du siehst nicht nur wie viel eine Nacht kostet und ob Duschen & Küche vorhanden sind – die Kommentare von Gästen waren für uns fast immer ausschlaggebend.
Zum Beispiel haben wir einmal einen Campingplatz nicht angefahren, weil bereits in einem Kommentar stand, dass es nicht besonders sauber wäre und sehr viele Spinnen am Campingplatz sind.
Dafür haben wir einen der schönsten Campingplätze in Palm Cove gefunden, in Fußweite des Strandes, mit Palmen und Meeresrauschen!
Hier findest du die App für Android
Hier findest du die App für Apple
Campingplätze vermeiden?
Was sind die Optionen?
Klar liegt es nahe, Campingplätze in Australien zu vermeiden, um Geld zu sparen. Immerhin können Powered Sites bis zu 65 Dollar die Nacht kosten. Welche Alternativen gibt es also?
Wild Campen in Australien
So wird es genannt, wenn du mit deinem Fahrzeug einfach irgendwo in der Landschaft stehen bleibst und genau dort die Nacht verbringst. Das mag romantisch und wunderbar sein – beachte aber:
Wild Campen in Australien ist in manchen States bei Strafe verboten!
Mach dir immer bewusst: Du bist nicht der einzige Tourist, der auf die Idee kommt, mit einem Camper rumzufahren. Auch die Australier selbst sind begeisterte Camper. Und gerade in Ballungszentren führt dies immer wieder zu großen Problemen, gerade weil leider nicht alle Camper verantwortungsvoll umgehen, sondern laut Party machen und viel Müll zurücklassen.
Bei meinen Recherchen bin ich damals auf Strafen bis zu 1000 Dollar gestoßen! Respektiere die Gesetzgebung also bitte.
Es gibt einen Unterschied zwischen ‘im Auto Schlafen’ und Campen
Es kommt aber wie immer auf die Definition an! Camping besagt im Normalfall, dass du dein Auto parkst, dich mit Stühlen, Markise, Grill, etc. ausbreitest und dort an Ort und Stelle ‘lebst’.
Im Auto schlafen impliziert hingegen, dass du müde bist (zu müde um Auto zu fahren) und an Ort und Stelle aus Sicherheitsgründen ein Nickerchen einlegst.
So sieht es in den verschiedenen States mit dem Wild Campen aus:
- Queensland hat die strengsten Regeln was das betrifft: In Queensland ist schlafen im Auto und Campen auf jeder Straße verboten. Außer auf Campsites und in manchen Rest Areas (siehe unten).
- Northern Territory: Verhält sich ähnlich wie Queensland.
- In Victoria ist es grundsätzlich legal im Auto zu schlafen, es gibt aber wachsenden Widerstand. Immer mehr Gemeinden verbieten es, im Auto zu schlafen.
- Im Auto schlafen ist erlaubt in New South Wales und im Australian Capitol Territory und wird sogar begrüßt. Allerdings nur, wo man auch sonst legal parken darf (also nicht irgendwo in der Landschaft stehen bleiben!)
- In Western Australia, South Australia & Tasmanien ist es ebenfalls erlaubt im Auto zu schlafen. Allerdings gibt es strenge Regeln, was Nationalparks, Strände, etc. betrifft. Vorher auf alle Fälle informieren!
Rest Areas
Entlang der Highways gibt es immer wieder Parkbuchten, sogenannte Rest-Areas. Sie bieten Platz zum Pause machen, ausspannen, Beine vertreten und Klopause machen. Genauso wie in Europa auch. Da du ja meist nicht wild campen kannst, bieten diese Rest-Areas eine Alternative zu teuren Campingplätzen in Australien. Auf einigen dieser Rest Areas sind Übernachtungen sogar explizit erlaubt!
Beachte bei Rest Areas:
- Du bist auf einer Rest Area, keinem Campingplatz! Behalte deine Campingmöbel und deine Markise im Auto und breite dich nicht unnötig aus
- Verhalte dich ruhig und respektvoll anderen gegenüber
- Bleibe nur eine Nacht und mach dich dann wieder auf den Weg. Es wird auffallen, wenn du eine Woche jeden Abend zu dieser einen Rest Area kommst, dort grillst und übernachtest. Wenn alle nur noch auf Rest Areas übernachten, bleibt außerdem kein Platz mehr für diejenigen, die Nachts tatsächlich Pausen brauchen
Queensland
New South Wales
Victoria
South Australia
Northern Territory
West Australia
Tasmania
Hier findest du Maps oder Dokumente der einzelnen Bundesstaaten, in denen du Rest Areas entlang deiner Route heraussuchen kannst. Bei dem Dokument von Queensland sind Rest Areas, bei denen du Übernachten darfst mit einem blauen TMR markiert, Areas auf denen NICHT übernachtet werden darf mit einem roten TMR.
Übernachtung in Government Parks / State Parks
Manche Government Parks & State Forests haben sehr günstige und einfache Campsites. Gerade, wenn du sowieso nur die reine Übernachtung brauchst, ist das eine gute Alternative! Hier gibt es oft noch eine Feuerstelle oder BBQ Area und eine Toilette. Aber keine Duschen, Küchen, Waschmaschinen, etc.
Wir haben z.B. in Queensland 6$ pro Person gezahlt.
Den Campingplatz muss man online buchen und eine ausgedruckte Bestätigung in die Windschutzscheibe legen.
Australien Camping Guide - Unsere Campingplätze in Australien
Hier findest du alle unsere Campingplätze in Australien. Klicke auf den Namen des Campingplatzes um zur Website zu gelangen.
Campingplatz
Boareng Campground Grampians NP
Lang Lang Foreshore Caravan Park
Shellharbour Beach Holiday Park
Freeburgh Park Rest Area
Towoon Bay Holiday Park
Newmarket Gardens Caravan Park
Glastonbury Creek Camping State Park
Woorooneraan State Park
Wo
Torquay, VIC
Robe, VIC
Kangaroo Island, VIC
Kangaroo Island, VIC
Cape Jervis, VIC
Horsham, VIC
Grampians NP, VIC
Lang Lang, VIC
VIC (Grampians NP)
Sale, VIC
Shellharbour Beach, VIC
Great Alpine Road, VIC
Blue Mountains, NSW
Towoon Bay, NSW
Foreshore, NSW
Coffs Harbour, NSW
Byron Bay, NSW
Beechmont, QLD
Chinderah, NSW
Brisbane, QLD
Glastonbury, QLD
Hervey Bay, QLD
Airlie Beach, QLD
Woorooneraan, QLD
Cairns, QLD
Palm Cove, QLD
Mossman Gorge, QLD
Cape Tribulation
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Unsere liebsten Campingplätze in Australien
Western KI Caravan Park auf Kangaroo Island
Dieser Park hatte ein wahnsinnig schönes Ambiente, umgeben von Wäldern, auch am Campingplatz sind jede Menge Bäume und natürlicher Waldboden. Direkt um den Campingplatz leben Koalas, die teilweise auch auf den Bäumen innerhalb der Campsite unterwegs sind. Am Morgen unserer Abreise ist direkt neben unserem Camper ein Koala vom Baum geklettert und hat erst mal einen gemütlichen Spaziergang durch den Park gemacht :-)
Hier gelangst du zum ersten Tagebucheintrag von Kangaroo Island
Hier geht’s zum Campingplatz auf Kangaroo Island
Lang Lang For Shore Caravan Park
Erstens wegen des tollen Namens Lang Lang. Der Campingplatz war von der Form her lustigerweise ebenfalls lang gezogen!
Zweitens, weil man direkt entlang des Strands campt und Frühstück mit Meerblick genießen kann!
Hier geht’s zur Website vom Campingplatz Lang Lang.
Cape Jervis Accomodation & Caravan Park
Hier haben wir zwar auch die Huntsman und die Redback Spider getroffen und dann doch lieber im Camper gekocht. Trotzdem fand ich es toll, am Rande einer Kuhweide inmitten von gefühlt 1000 weißen Papageien zu schlafen, die einen Wahnsinnsradau gemacht haben. In Erinnerung ist uns die Unterkunft alle Male geblieben :D
Newmarket Gardens Caravan Park in Brisbane
Weil die Besitzer super nett waren, die Campsite selbst recht schön war und uns nachts immer das Campsite Possum besucht hat (wir haben es Pam the Possum getauft, die Oberösterreicher zwei Campingplätze weiter tauften es Fritzi). Außerdem schauten regelmäßig diese weißen Vögel bei uns vorbei und die Campsite war sehr Nahe am Zentrum von Brisbane.
NRMA Palm Cove Holiday Park
Weil wir kurzfristig über die App diesen tollen Campingplatz gefunden haben und dann den restlichen Tag am Strand einfach mal so richtig entspannt haben. Am nächsten Morgen nochmals an den Strand gelegt und Coffee 2 Go von dem schicken Café gegenüber.
Hier kommst du zum Tagebucheintrag über unseren gefundenen Schatz in Palm Cove und den Tagesausflug zum Barron Gorge Nationalpark.
Und sonst noch?
Hast du noch Fragen zu den Campingplätzen in Australien?
Ist noch etwas ungeklärt?
Dann schreib uns gerne einen Kommentar. Lass uns quatschen :)
Wenn du wissen möchtest, welche Kosten bei einem Australien Roadtrip auf dich zukommen, empfiehle ich dir unseren Blogbeitrag ‘Kosten Australien – das kosten 7 Wochen Ostküste‘
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