Great Barrier Reef Tagesausflug – R.I.P. Actioncam!

Wenn man an Australien denkt, fallen einem ein paar Sachen sofort ein: Sydney, Kangaroos, Koalas und natürlich: Das Great Barrier Reef! 
Wie bei vermutlich jedem Touristen, der nach Australien kommt, stand auch bei uns ein Ausflug zum größten Riff unseres Planeten auf dem Plan. 

Möglichkeiten für einen Great Barrier Reef Tagesausflug gibt es wie Sand am Meer, wir haben uns für den Ausflug mit Tusa6 entschieden. Zum Ablauf und unserer Tusa6 Great Barrier Reef Experience gibt es bald noch einen eigenen Eintrag. 

Great Barrier Reef - nur Schnorcheln auch möglich?

Da für Ronnie das Tauchen aufgrund seiner vorherigen Mittelohrentzündung überhaupt nicht in Frage kam und wir beide auch nicht SO scharf aufs Tauchen generell waren, wollten wir eine Tour bei der auch ‘nur’ Schnorchler mitkönnen. Nach kurzer Beratung mit dem Tourist Office Cairns haben wir uns für die Tusa6 Tour zum Outer Reef entschieden und standen um 7:40 morgens bei der Marina in Cairns. 

Die Crew verkaufte jedem, der wollte, Tabletten gegen die Seekrankheit. Sie meinten, dass sie die Tabletten auf alle Fälle empfehlen würden, weil der Seegang zum Outer Reef doch meistens stark ist und die Tabletten ja nichts mehr bringen, wenn einem dann schon schlecht ist. 

Wir hatten Glück! An diesem Tag war das Meer ruhig und einer der Guides erzählte mir später, dass auch bei unserem Schnorchel- & Tauchspot das Meer seit Monaten nicht so ruhig war! 

Das Great Barrier Reef ist tot! Oder doch nicht?

Eine Woche bevor wir unsere Tour zum Great Barrier Reef antraten, lasen wir in der Zeitung, dass Forscher das GBR offiziell für tot erklärt hatten. 
Dementsprechend gedrückt war unsere Laune, aber der Teil des Outer Reefs, in dem wir mit unserer Tour angelegt hatten, war trotzdem sehr beeindruckend und wunderschön! So riesige Korallen und unglaublich große Papageientaucher hatte ich noch nirgends sonst gesehen!

Aber es stimmte schon, die Zeichen der Korallenbleiche waren auch hier nicht zu leugnen. Einer unserer Guides erzählte mir auch, dass sich die Korallenbleiche normalerweise jedes Jahr in unterschiedlichen Gebieten stärker und dafür in anderen schwächer abzeichnet. Richtig schlimm für das Ökosystem ist es nur, wenn die Bleiche mehrere Jahre hintereinander an der selben Stelle auftritt, da dann die Korallen nicht genug Zeit zur Erholung haben und sie dann die erneute Belastung dahinrafft. 

Dieses Jahr hat es anscheinend dieselben Gegenden erneut oder schon zum dritten Mal hintereinander getroffen, was natürlich schon sehr schlimm für das Riff ist. 

Keine Frage, der Ozean leidet unter den zu warmen Temperaturen verursacht durch den Klimawandel, und dagegen muss auch definitiv etwas unternommen worden. Was mir selbst ein bisschen Mut gibt, dass vielleicht nicht alles verloren ist, ist der TedTalk von Kristen Marhaver unter dem schönen Titel ‘Why I still have hope for coral reefs‘ – wirklich sehr hörenswert! 

Darum macht 'nur' Schnorcheln am Great Barrier Reef auch Sinn

Wir hatten einen wundervollen Tag am Great Barrier Reef und das, obwohl wir ‘nur’ schnorcheln waren und keine teuer Tauchtour gebucht hatten. Darum zahlt sich ‘nur’ Schnorcheln am Great Barrier Reef total aus: 

Freiheit:

  • Man kann auch nur mit Schnorchel und Flossen bewaffnet ordentliche Strecken zurücklegen und sich weit genug vom Boot und den anderen Leuten entfernen und sein eigenes Ding machen. Beim Tauchen musst du auf alle Fälle in der Gruppe bleiben

Unglaubliche Farben:

  • In der näheren Umgebung ist es nicht besonders tief und Korallen sehen nun mal im Sonnenschein oder mit ausreichend Licht am tollsten aus. Je weiter tiefer du unten bist, desto weniger Licht gelangt auf die Korallen und desto weniger prächtige Farben können sie zurückwerfen. Also die Regel gilt: Je weiter oben die Koralle, desto schöner die Farben.

Tolle Sichtungen:

  • Du brauchst nicht total weit runter tauchen um interessante Meeresbewohner zu sehen. Schildkröten, Haie und sehr große Fische bewegen sich auch oft zwischen dem Riff. Wir haben zum Beispiel einen Riffhai beobachten können, den viele Taucher nicht gesehen haben.

Kein Stress:

  • Du hast vor allem: Viel Zeit! Und das ist beim Great Barrier Reef finde ich total toll! Bei den meisten Touren kann man zwei bis drei Tauchgänge buchen, das Boot fährt ein bis zwei Locations an. Bis dann alle mit Tauchequipment, Flaschen etc. versorgt und alle eine Grundschulung hatten, vergeht schonmal viel Zeit. Die Luft hält auch nicht ewig und so werden dann irgendwann die Gruppen separiert, die noch nen zweiten Tauchgang haben, usw. Nur mit Schnorchel und Flossen ausgestattet umgehst du diese ganzen Zeitfresser und kannst gemütlich deinen Tag am Great Barrier Reef verbringen
 
Einen ausführlichen Erfahrungsbericht über unsren gebuchten Ausflug, wie der Tag so ablief und was alles im Preis enthalten war kannst du hier nachlesen.

Mein Highlight am Great Barrier Reef

… war definitiv die Sichtung des ca. 2 Meter langen Riffhais! Angst hatte ich keine, aber ich war total fasziniert. Wir wollten dem kleinen Kerl dann auch nachschwimmen, aber gegen Meeresbewohner haben wir halt trotz Flossen keine Chance ;-) 

Actioncam geschrottet

Meine süße, lieb gewonnene Rollei Actioncam hat leider den Besuch am Great Barrier Reef nicht überstanden. Offenbar hatte das Unterwassergehäuse schon seit dem ich es bekommen hatte einen feinen Haarriss an der Unterseite und es war nirgends in Australien ein passender Ersatz zu finden.

Kamerastores und Elektronikläden gab es zu Hauf, aber die führten alle nur GoPro Equipment… Wäre es ne GoPro gewesen, hätte ich einfach ein neues Gehäuse gekauft und gut wärs. Mir ist auf Moreton Island und bei den Whitsunday Islands immer wieder mal Wasser ins Gehäuse eingedrungen, aber das Great Barrier Reef hat die Kamera dann doch geschafft.

Ich hatte noch versucht den Haarriss mit Superkleber zu kitten und hatte das Gehäuse (ohne Kamera) mit Küchenrolle ausgestopft und für eine Stunde einen mit Wasser gefüllten Eimer gelegt, aber ich denke, der Druck unter Wasser und das Abtauchen  war wohl einfach zu viel.

Vor allem die langen Aufnahmezyklen haben die Kamera wohl warm laufen lassen und gemeinsam mit doch ein ein paar größeren Wassermassen hat das arme Ding einfach nicht verkraftet. Naja. R.I.P. Rollei, wir werden dich vermissen! 

Zum Glück konnten wir aber die Fotos und Videos von der Kamera noch retten, daher war ja nicht alles umsonst :-) 

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2 comments

Paula 24. Oktober 2018 - 16:52
Diese Schoenheit des Riffs ist einfach unglaublich! Umso trauriger, dass die Klimaerwaermung das alles kaputt machen wird ... Und man leider viel zu oft das Gefuehl hat, nichts dagegen tun zu koennen. Es freut mich fuer euch, dass ihr diese Schoenheit noch so geniessen konntet! Liebe Gruesse, Paula von hello-goodbye.eu
christinakapl 30. Oktober 2018 - 9:59
Das Riff ist wirklich toll! Als Privatperson kann man da leider echt nicht viel machen, aber wir können zumindest die Leute unterstützen, die sich für Änderungen einsetzen. Diese Organisationen senken zwar nicht die steigenden Temperaturen, helfen aber die Ozeane von Müll zu befreien und der Natur zumindest wieder etwas mehr gesunden Lebensraum zu ermöglichen: Pacific Garbage Screening plant z.B. natürliche Filter, die Mikroplastik aus Flüssen und Meeren sieben können, während Fische nicht davon nicht beeinflusst werden: https://www.pacific-garbage-screening.de The Ocean Clean Up kümmert sich um das oberflächlich gelagerte Plastik und fängt mit großen Fangnetzen, die aber auch die Tierwelt nicht beeinflussen Treibplastik aus den Meeren und bekämpft so die sich bildenden Plastikinseln: https://www.theoceancleanup.com 4 Ocean säubert Strände, Flüsse und die Tauchen zum Teil von Hand auch Müll (nicht nur Plastik!) aus den Meeren und verarbeiten das Plastik in Armbänder um spenden zu sammeln: https://4ocean.com/products/4ocean-bracelet
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