Unterwegs mit… WoMoGuide im Fiat Ducato

Roadtrips sind für uns Abenteuer pur und seit wir unseren Pickup Camper haben macht es im eigenen Gefährt natürlich umso mehr Spaß! Doch in der Camping-Welt gibt es so viele verschiedene Fahrbahre Untersätze und genauso unterschiedlich sind die Geschichten der Insassen und Persönlichkeiten hinter dem Steuer.

Genau deshalb haben wir unsere Interview-Reihe “Unterwegs mit…” ins Leben gerufen, in der wir dir andere Campingfreunde vorstellen.

In unserem Teil 1 erzählt uns Gerfried von WoMo Guide warum mit dem Camper unterwegs zu sein für ihn Luxus ist, von Fails auf dem Campingplatz und was er Camping-Neulingen vor dem Kauf des ersten Fahrzeuges raten würde.

Gerfried von WoMoGuide im Interview

Steckbrief Gerfried & Olya (38 und 33)

  • Beruf: Blogger, Reisejournalist, Buchautor, Fotograf, Videograf, YouTuber, und noch ein paar Dinge mehr.

  • Lebensphilosophie / Motto: Nicht auf die Zeit nach dem Erwerbsleben warten, denn niemand weiß wie viel Zeit man tatsächlich hat.

  • Von hier aus starten wir unsere Reisen: Graz
  • Derzeit unterwegs mit: Knaus Boxlife 630 ME auf Fiat Ducato, 2.3l / 150 PS

    Die Besonderheit dabei ist das Hub-Längsbett im Heck, das uns viel variablen Stauraum ermöglicht. Den benötigen wir auch, denn zum Biken und Windsurfen haben wir fast immer viel Kram mit dabei.

Wie seid ihr zum Reisen im Wohnmobil gekommen?

Ich war ein Camperkind. Meine Eltern haben mich bereits als Zweijährigen ins Wohnmobil gepackt, und sind mit mir nach Griechenland gefahren. So habe ich dann auch einen guten Teil meiner Kindheit verbracht.

Olya habe ich im Studium kennengelernt, und irgendwann haben uns meine Eltern deren Wohnmobil geborgt. Wie ihr euch denken könnt: Auch Olya hat’s gefallen. Wenig später hatten wir dann unseren eigenen Bus, und mittlerweile sind wir bei WoMo Nr. 3 angelangt.

Der erste Camper!

Was macht diese Art zu reisen für euch so besonders? 

Ich war beruflich viele Jahre oft per Flugzeug unterwegs, und in der Freizeit wollte ich das nicht auch noch. Deshalb haben wir uns dann unser erstes, eigenes Wohnmobil angeschafft. 

Ich kannte das ganze ja aus meiner Kindheit und Jugend und wusste, dass ich gerne so reise. Die Unabhängigkeit, die Freiheit und gleichzeitig aber einen gewissen Komfort hat man so nur mit dem Wohnmobil. Nach den ersten Reisen wollte damals auch Olya nichts mehr anderes.

Wir lieben es einfach, spontan abzubiegen, zu entdecken, wenig zu planen. Gefällt es uns, bleiben wir, gefällt es uns nicht, fahren wir noch ein Stück.

Und egal, wo wir spontan landen: Wir haben dort alles mit dabei, was wir benötigen. Das ist schon Luxus.

So lange wie möglich autark reisen zu können ist uns wichtig.

Was ist euch in eurem Gefährt besonders wichtig?

Autarkie ist uns sehr wichtig. Wir wollen unabhängig und frei reisen können und nicht vorausplanen müssen. Wir legen deshalb Wert auf einen relativ großen Wassertank, viel Batteriekapazität, und eine Solaranlage.

Gleichzeitig möchten wir ein relativ kompaktes Fahrzeug, um möglichst wenige Einschränkungen zu haben. Das ist ein Zielkonflikt, den man nicht restlos auflösen kann.

Irgendwann hätten wir gerne ein Offroad-taugliches Gefährt.

Was war eure bisher schönste / längste Reise mit Wohnmobil?

Wäre 2020 nicht Corona um die Ecke gekommen, könnten wir nun von unserer Europareise über mehrere Monate berichten. Aber so bleibt unser Highlight wohl eine 5-Wochen-Tour durch den Balkan. 

In Bosnien frische Forellen vom Fluss zu essen, in Albanien bei einem Dorffest dabei zu sein und in Griechenland das einfache Leben am Strand zu genießen, war toll. 

Freiheit und Spontanität beim Reisen. Und wenn man dann bei so einem Ausblick aufwacht, ist es um so schöner!

Hattet ihr mal einen richtigen Fail-Moment mit dem Camper?

Auf einem Stellplatz in Slowenien standen wir auf Asphalt. Links und rechts lauter weitere Camper, und das Gelände fiel leicht ab. Nach einer Bike-Tour hatten wir ausgiebig im Wohmobil geduscht, und waren dann noch eine Weile im Camper gesessen. 

Als wir dann zum Abendessen gingen, dachten wir uns „hm, warum ist’s hier am Boden überall nass?“ Am übrigen Parkplatz war alles trocken, nur unter den Wohnmobilen hindurchlief das Wasser bis zum Ende des Geländes. 

Erst jetzt fiel uns auf, dass das Wasser von unserem WoMo zu kommen schien. Tja, wir hatten nach unserer Ankunft Ver- und Entsorgung erledigt, aber dann vergessen, das Abwasserventil vor dem Duschen zu schließen. Ganz schön peinlich.

Unterwegs trifft man immer auf neue Freunde.

Was hättest du gerne vor dem Kauf deines Campers gewusst?

Da ich mit dem Thema aufgewachsen bin, wusste ich beim ersten, eigenen Kauf schon recht genau, was ich wollte und worauf es ankam. 

Wer ins Thema neu einsteigt, sollte einfach alle möglichen Infos aufsaugen – oder mein Buch kaufen, wenn ich endlich mal damit fertig werde ;) 

Und wenn möglich vielleicht auch einmal ein Wohnmobil mietenDenn es braucht wirklich viele Entscheidungen, um das passende Wohnmobil zu finden. 

Eine reine Bauchentscheidung kann gut gehen, kann aber auch zum Fehlkauf führen.

Was ich außerdem empfehlen würde, ist, ein wenig vorauszudenken.
Die Idealvorstellung von heute ist nicht unbedingt jene von in drei Jahren. 
Dann muss man vielleicht früher das WoMo wechseln, als gedacht.

Der zweite Camper. Mittlerweile gibt es schon Mobil Nr. 3

Warum habt ihr WoMoGuide gegründet?

WoMoGuide war anfangs eigentlich ein Buchprojekt. Ich wollte ein Buch für Wohnmobil-Einsteiger schreiben, und dachte mir, dass ich ja die Rohinhalte während der Entstehung auch als Blogartikel veröffentlichen könnte. 

Und dann nahm unsere Website WomoGuide Fahrt auf und das Buch kam zeitweise etwas zu kurz. Im Laufe der Zeit kamen zu den WoMo-Ratgeber-Themen dann auch unsere Reiseberichte und (viel) später dann auch YouTube dazu. Und das Buch wird jetzt tatsächlich auch fertig, damit sich der Kreis dann doch schließt!

Möchtest du unseren Lesern noch etwas mit auf den Weg mitgeben? 

Eines unserer Anliegen ist es immer, die Freiheit auf vier Rädern noch möglichst lange zu bewahren. Durch den Camping-Boom wird das teilweise schwieriger, weil sich unter den vielen Neucampern auch ein paar (wenige, aber laute) finden, die sich daneben benehmen. Das führt zu negativer Wahrnehmung, zu Verbotsschildern und Schranken. 

Wir bitten daher bei jeder Gelegenheit darum, sich respektvoll und nach dem „leave no trace“-Prinzip zu verhalten und möglichst keine inoffiziellen Stellplätze in Apps zu veröffentlichen, da das immer zu gesperrten Plätzen führt. Das kommt am Ende uns allen zugute, denn von gesperrten Plätzen und negativer Grundstimmung WoMo-Reisenden gegenüber hat niemand etwas.

Schaut doch mal bei WoMo Guide vorbei

»  https://womoguide.de

Alle Fotos in diesem Beitrag sind von Gerfried & Olya und dürfen mit ihrer freundlichen Erlaubnis hier gezeigt werden. 

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