Unsere 5 verrücktesten Reisemomente

Reisen erweitert den Horizont, heißt es. Dem stimme ich voll und ganz zu: Ich liebe es, neue Erfahrungen zu machen, neue Dinge auszuprobieren, neue Kulturen kenn zu lernen und mal so komplett aus der Komfortzone auszubrechen. Aber das mit dem Horizont erweitern funktioniert im Urlaub natürlich in beide Richtungen. 

Und so passieren auf Reisen eben nicht nur Dinge, die man geplant oder erwartet hat. Ich sage immer: Entweder man hat eine gute Zeit, oder man hat eine gute Geschichte zu erzählen. Und manchmal geht sogar beides: Deshalb möchte ich mit dir heute unsere 5 verrücktesten Reisemomente teilen. 

Viele tolle Erinnerungen 

Als wir für diesen Beitrag in unseren Erinnerungen gekramt haben sind uns viele lustige, aber auch verrückte Momente wieder eingefallen: Unsere erste Nacht im Camper in Neuseeland, bei der Ronnie mir Insektenspray mitten ins Gesicht gesprüht hat, oder als ich in Barcelona auf eine Trickbetrügerin hereingefallen war. Als wir in London zufällig in die Filmpremiere von Twilight geraten sind, oder unsere Begegnung mit einer Schlange in Australien.

Ed möchte dich noch informieren, dass dieser Beitrag Werbung in Form von Affiliate Links enthält. Sie sind gekennzeichnet durch einen *

Unsere 5 verrücktesten Erlebnisse beim Reisen

Von diesen Erinnerungen gibt es natürlich noch so viele mehr und ich bin mir sicher, dass auch du schon spannende, lustige herzerwärmende, oder verrückte Dinge auf deinen Reisen erlebt hast. Lass uns doch gerne einen Kommentar mit deinem verrücktesten Reiseerlebnis da. 

Genug geredet, hier kommen sie also nun: 

1 In Südamerika zum Zahnarzt

Also dieses Erlebnis hatten wir wahrlich nicht geplant! Während unserer Reise durch Peru & Chile saßen wir gerade in Iquique in Chile recht gemütlich bei einem günstigen Mittagsmenü und bekamen die Suppe serviert. 

Dann verschwand Ronnie auf die Toilette und kam eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr zurück. Schließlich kam er doch wieder und meinte etwas verzagt, dass ihm gerade ein Stückchen Zahn einfach abgebrochen und in die Suppe gefallen war. Einfach so raus. 

Nachdem wir noch fast zwei Wochen unterwegs sein würden, war es keine Option die “Lücke” so stehenzulassen, auch wenn er keine Schmerzen hatte. Zum Glück waren wir gerade in Iquique, einer recht großen Stadt. Also haben wir per Handy die nächste Zahnarztpraxis rausgesucht und sind hingelaufen, während die anderen sich die Stadt angesehen haben. 

“Erstdiagnose” auf der Straße

Die Praxis sah geschlossen aus, aber wir drückten trotzdem auf die Klingel. Ein Herr im Arztkittel öffnete die Tür und fragte, wie er uns helfen könne. ‘We were at lunch and his tooth fell out’ brachte ich nervös heraus und Ronnie riss seinen Mund weit auf, sodass der Doktor das Problem gleich sehen konnte (wir standen immer noch auf dem Gehsteig VOR der Praxis). Der Arzt lachte und meinte er würde uns auf alle Fälle helfen, aber die Praxis würde erst in etwa einer Stunde öffnen.

Gehen Sie nicht zu einem Metzger – Viel Glück!

Also kamen wir nach einer Stunde wieder. In der Zwischenzeit hatten wir alles mit der Reiseversicherung der Kreditkarte abgeklärt und das Go bekommen. (‘Sie brauchen aber nicht zu irgendeinem Metzger gehen, wir zahlen das auf alle Fälle. Viel Glück!’ – Der Mitarbeiter von der Hotline). Ehrlich gesagt: Wir hatten keine Ahnung, ob das jetzt eine Top-Praxis wäre, oder nicht, aber ein Metzger würde es schon nicht sein, immerhin waren wir ja doch in einer großen Stadt.

Die Leute stellten sich bereits bis zur Tür an, also stellten wir uns in die Reihe. Plötzlich kam der nette Arzt vorbei und winkte uns nach vorne.

Er meinte dann, sein Kollege würde sich um uns kümmern und die Daten wurden aufgenommen. Dann ging es über eine steile Treppe in den ersten Stock hinauf ins Behandlungszimmer.

Dolmetschen beim Zahnarzt

Der neue Doktor war jung und sehr freundlich, er war sogar Kieferchirurg! Leider sprach er kein Englisch, Ronnie spricht überhaupt kein Spanisch und ich mit konnte zwar noch bruchstückhaft mein Schulspanisch in den Ring werfen, hatte aber noch nie eine ‘richtige’ Zahnbehandlung, weshalb ich mich auch mit den Begriffen überhaupt nicht auskenne. 

‘Sag ihm, dass ich unbedingt eine Spritze will’ – meinte Ronnie und mit dem Onlinewörterbuch erklärte ich dem netten Doktor seine Bitte. ‘Er wird keine Spritze brauchen, das tut nicht weh, weil der Nerv eh schon tot ist’ – meinte er. Der Doktor sah sich an, was zu machen war und versuchte uns alles bestmöglich mit Händen, Füßen, Spanisch und Youtube Videos zu erklären. Schließlich einigten wir uns auf eine vorläufige Lösung und der Doktor ging an die Arbeit. 

Und ich stand in der Ecke, schaute zu und hoffte einfach nur, dass alles ok war und Ronnie tatsächlich keine Schmerzen hatte. Für uns beide war das wohl ein sehr verrücktes Erlebnis.  Aber es ist alles gut gegangen, der Doktor hat sich toll um uns gekümmert und die Zahnärztin zu Hause hat seine Arbeit auch gelobt. 

Gekostet hat der ganze Spaß übrigens 68.000 Chilenische Pesos, das sind umgerechnet ca. 80 Euro. 

2 Eine Schiffsschraube verloren

Wieder ein klassischer Fall von Glück im Unglück. 
Vor einer (gefühlten) Ewigkeit war ich mit meiner Familie in der Karibik segeln und der gesamte Segeltörn war wunderschön! Wir waren zwei Familien und hatten einen Katamaran gemietet. Meine Eltern segeln schon sehr lange und in jeder Familie gab es jemanden mit Segelschein auf hohem Niveau und obwohl es gefühlt jedes Mal kleinere Pannen gab, ging eigentlich immer alles gut.

Irgendwas stimmt nicht

An diesem Tag segelten wir von Mustique nach Mayreau – die Sonne schien, es ging eine leichte Brise und wir liefen in die Saltwhistle Bay ein. Als wir gerade vom offenen Meer in die Bucht einfuhren, meinte der Freund meiner Eltern plötzlich, dass irgendetwas nicht stimmt, wir konnten nicht mehr manövrieren. Wir konnten nicht mehr lenken, nicht mehr gerade aus fahren, wir drehten uns nur noch leicht um die eigene Achse und waren ein Spielball der Wellen geworden. Langsam aber sicher trieben wir näher an die Felsen der Bucht heran. 

Festsitzen auf der Insel

Glücklicherweise hatte ein Einheimischer vom Strand aus unser Problem erkannt und kam mit seinem Dingi schnell angefahren. Schließlich schleppte er uns in die Bucht, wo wir uns an einer Mooring festmachen konnten. Ein Taucher stellte schließlich fest, dass uns eine von den beiden Schiffsschrauben abgefallen war. Da wir zu dem Zeitpunkt noch relativ weit draußen waren, war die Schraube auch nicht mehr aufzufinden.

Zusätzlich war gerade Osterwochenende und jeder genoss die Feiertage. Also waren wir ein paar Tage auf dieser wunderschönen Bucht ‘gefangen’ bevor eine neue Schraube geliefert werden konnte. Glück im Unglück – es war die schönste Bucht des gesamten Urlaubes! 

Saltwhistle Bay - hier lässt es sich auch länger aushalten!

3 Boondocking in den USA

Boondocking wird es genannt, wenn man in den USA wild campt. Weil wir so einen günstigen Flug ergattert hatten, beschlossen wir relativ spontan, wieder in die USA zu reisen. Wir wollten mehr Zeit in den Nationalparks verbringen und beschlossen, uns einen größeren Mietwagen* zu besorgen und im Auto zu nächtigen (auch aus Kostengründen). 

Viele kleine Fails

Verbunden mit ein paar ordentlichen Fails (ungemütlicher Kofferraum, Matratze 1 & 2 gingen die Luft aus, standen die ersten Nächte ordentlich schief, RICHTIG KALT,…) war es trotzdem eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Letztendlich bestätigte mich diese Reise aber auch im Kauf unseres Pick-up Campers

Das Verrückte daran war einfach das gesamte Erlebnis, komplett im Auto zu nächtigen und auch mal unabhängig von Campingplätzen nur in der Natur oder auf einem Parkplatz im gefühlten Nirgendwo zu schlafen. Am Anfang fand ich das noch ein bisschen gruselig, danach wurde es aber immer besser und schöner. 

Würden wir einem Bären begegnen?

Außerdem hatten wir uns intensiv darauf vorbereitet, dass wir vielleicht einem Bären begegnen könnten, was bei leicht offenem Fenster (muss offen sein beim Schlafen) und Essen im Auto natürlich keine gute Kombination ist. Die ganze Vorbereitung war umsonst, wir mussten (auch aufgrund der Reisezeit) nicht mit Bären rechnen, aber im Nachhinein muss ich immer darüber schmunzeln. 

Würde ich das ganze so nochmal machen? Ja, absolut! Aber dann mit eigenen Matratzen, auf die man sich verlassen kann! 

Unseren Mietwagen für die USA Reise* haben wir übrigens bei Check24 gebucht.

Unser schönster Schlafplatz im Grand Staircase Escalante National Momenument

4 Blutegel in Australien

Als wir während unseres Australien Roadtrips im Barrington Tops Nationalpark waren, haben wir die Bekanntschaft mit vielen Blutegeln gemacht. 

Tage zuvor wütete Zyklon Debbie über dem Osten von Australien und machte viele Nationalparks unzugänglich.

Im Barrington Tops Nationalpark war alles nass, es gab keinen gepflasterten, gepflegten Weg, sondern einfach wie im Wald platt getretene, breite Pfade. Immer wieder hat es ein wenig getröpfelt, aber ganz gut durchgehalten. Auf dem Rückweg der Wanderung meinte Ronnie plötzlich, dass da irgendwas bei seinem Bein ist. 

Und siehe da: Ein kleiner Blutegel hatte sich festgesaugt. Mit etwas Mühe und Ronnies Amex Karte haben wir den Kerl entfernt. Dann hat Ronnie gleich mal einen dicken gelb schwarz gestreiften Egel auf meinem Hosenbein gefunden, den wir dann auch noch runter gepult haben. 

Nicht nur einer, sondern viele

Daraufhin sind wir schnell Richtung Parkplatz zurückgeeilt. Zehn Minuten bevor wir das Auto erreichen konnten, gab es einen Wolkenbruch und es begann wieder mal richtig runter zu schütten. Beim Parkplatz gab es einen kleinen Unterstand, wo wir uns dann auf weitere Blutegel untersucht haben. Ronnie hatte in Summe sicher etwa 10 – 15 der Viecher auf seinen Schuhen und der Jacke. 

Die verkriechen sich auch in den Rillen der Schuhsohlen, oder zwischen den Bändern der Wanderschuhe. Auch bei mir waren einige an den Schuhen, Gottseidank aber keine auf der Jacke.

In Unterwäsche auf dem Parkplatz

Und so standen wir unter diesem hölzernen Pavillon, ausgezogen bis auf die Unterwäsche bei strömendem Regen und pulten mit kleinen Stöckchen Blutegel aus den Schuhen und beförderten sie mit Fingerschnipsern außerhalb des Pavillons. Weil wir aber so lange brauchten, kamen die Egel immer wieder zurück und krochen langsam, wie in einem schlechten Horrorfilm, wieder auf uns zu. 

An diesem Abend lagerten wir Schuhe und Kleidung in den vorderen Teil des Autos damit wir nichts ins Bett einschleppten. Und tatsächlich hatten wir in der vorderen Kabine noch einen vergessen, wie ich am nächsten Morgen feststellen musste. Kaum auf den Beifahrersitz gesetzt, hatte sich der kleine Kerl an meinem Fuß festgebissen. Tjah… Blutegelbiss: Check. Wenigstens sind sie nicht giftig. Hat auch nicht weh getan, ich war nur ein bisschen dramatisch ;-) 

5 Upgrade im Caesars Palace in Las Vegas

Eigentlich wollten wir in Las Vegas keinen großen Stopp einlegen. Geplant war ein Besuch des Red Rock Canyon Nationalparks und eine Übernachtung auf einer gratis Campsite außerhalb, bevor es am nächsten Tag weiter Richtung Mojave Wüste & Los Angeles gehen sollte. 

Zu der Zeit war aber gerade Spring Break und Samstag. Der Nationalpark war so überfüllt, dass die Parkranger bereits bei der Zufahrt zum Park die Autos abwiesen. Also fuhren wir die Straße weiter bis zu einem netten State Park, gingen da ein wenig spazieren und fuhren anschließend zu einer Tankstelle, wo man auch duschen gehen konnten. Als wir im Burgerking nebenan saßen, meinte ich spaßeshalber ‘hey, wenn wir schon da sind, könnten wir auch in den Cirque du Soleil gehen, das ging sich ja letztes Mal nicht mehr aus’ 

Einmal die Planung auf den Kopf gestellt

Als wir dann sahen, dass die Karten recht günstig waren, entschlossen wir uns spontan zuzuschlagen und ins Theater zu gehen, anstatt des Besuchs der geplanten Universal Studios in LA. Das hatte mir Ronnie eigentlich zum Geburtstag geschenkt (Spring Break Preise sind aber doppelt so teuer und 500 Dollar für die Universal Studios wollten wir nicht ausgeben). Damit fiel auch der Campingplatz flach, denn wenn schon Vegas, wollten wir danach nicht noch um halb 12 Uhr Nachts noch eine Stunde außerhalb im Dunkeln eine Campsite ansteuern. Als wir dann nach Hotelpreisen schauten, stellten wir fest, dass samstags natürlich alle relativ teuer waren und das Caesars Palace* noch das günstigste war. 

Wie man in Las Vegas ein Upgrade bekommt

Vor dem Urlaub hatte ich ein lustiges Youtube Video gesehen, in dem ein Typ der Rezeptionistin in seinem Reisepass 20 Dollar über den Checkin gab und dann ein mega Upgrade bekam. Wir scherzten schon die ganze Hinfahrt über, dass wir das auch probieren sollten.

Als wir in die Halle des Caesars Palace kamen, stellten wir verdutzt fest, dass es nun Automaten Check-In gab. Wir beschlossen uns trotzdem in der großen Halle bei den Schaltern anzustellen (die waren vor ein paar Jahren nur für die VIP Check-Ins, für Normalos gab es separate Anmeldungen in anderen Gebäudeteilen). Mehr als dass sie uns zu den Automaten schicken würden, konnte ja schließlich nicht passieren. 

Ich war mehr als nervös, mein Herz klopfte, ich hatte den 20 Dollar Schein in meinen Reisepass gesteckt und wir plauderten sehr nett mit der Dame. Ich erzählte ihr, dass wir seit zwei Wochen fast nur im Auto schlafen und campen sind und dass der Cirque du Soleil mein Geburtstagsgeschenk ist und ich mich recht freue. Ganz nonchalant nahm sie den Schein aus dem Pass und meinte, sie schaut mal, was sie machen kann. 

Es funktionierte tatsächlich!

Sie gab uns die Zimmerkarte und erklärte, wie wir zu dem Zimmer kämen. Und als wir in unser Zimmer kamen, waren wir erstmal völlig baff und mussten nur noch lachen. Wir hatten tatsächlich ein RIESENGROSSES Zimmer! Der Raum war fast so groß wie meine gesamte Wohnung! Wir hatten sogar einen Whirlpool im Badezimmer und eine riesengroße Dusche. In Summe lag das Zimmer etwa 100 – 150 Dollar über dem ursprünglich gebuchten Zimmer, wir freuten uns einfach nur, dass diese Aktion tatsächlich geklappt hatte und hatten einen wirklich tollen Abend. 

Dieser Tag verlief so vollkommen anders als geplant und auch wenn er unser Urlaubsbudget ein wenig gesprengt hat, so bleibt er doch immer eine wirklich witzige und verrückte Erinnerung: von der Tankstelle mit Dusche zur Caesars Palace Suite mit Whirlpool :D 

Und nun du: Was war dein verrücktestes Urlaubserlebnis?

Related posts

7 hilfreiche Tipps gegen Fernweh

Wir haben einen Pickup Camper gekauft!

6 Lustige Tierfotos auf Reisen

1 comment

Sonja Golla 24. März 2021 - 13:24
Vielen Dank für diesen tollen Artikel. Ich habe nun ein breites Grinsen im Gesicht und zig Stories, die ich erlebt habe sind mir eingefallen. Die Nacht, wo ich in Australien einen Dingo von einem trockenen Schlafplatz weggescheucht habe, der furchtbare Moment, als ich Mobiltelefon gesperrt hatte und der Puck nicht greifbar war, die Übernachtung in Thailand an meinem Geburtstag in einer Holzhütte im Dschungel und und.... Danke dafür :-)
Add Comment

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Read More