Machu Picchu und Wanderung zum Huayna Picchu – Erfahrungsbericht

Unser Tag begann um 3:30 Nachts: Machu Picchu und die Wanderung zum Huayna Picchu standen auf dem Plan.

Endlich war Machu Picchu an der Reihe! In unserem Erfahrungsbericht halten wir fest, wie wir diesen Tag erlebt haben, eine Beschreibung wie du am Besten nach Machu Picchu kommst, folgt in einem anderen Post. 

Um 3:30 Nachts klingelte der Wecker und ich war trotzdem sofort wach. Bereits am Vortag hatte ich mir alles zurecht gelegt, damit um diese Uhrzeit außer anziehen und Rucksack auf nichts mehr erledigt werden musste. So konnten wir pünktlich um 4:10 unsere Lunchpaktete von der Rezeption abholen und Richtung Bahnhof gehen. 

Bei der Zugstation war bereits eine lange Schlange, aber als wir uns hinten anstellen wollten, schaute ein Mitarbeiter unsere Tickets an und meinte wir sollten ganz nach vorne gehen. 

Vielleicht hatten die Leute in der Schlange keine Tickets und wollten spontan noch mitfahren?! 

Unser Peru Urlaub

Hier findest du (bald) noch mehr Infos zu unserem Peru Roadtrip:

Unsere gesamte Route für den Peru Roadtrip
Tag 01 – Die Anreise – 35 Stunden bis Arequipa
Tag 02 – Wunderschönes Arequipa
Tag 03 – Hallo Roadtrip! Fahrt nach Chivay durch das Reserva de Salinas y Aguada Blancas 
Tag 04 – Colca Canyon und Fahrt nach Puno
Tag 05 – Kajaktour auf dem Titicacasee 
Tag 05 – Übernachtung auf den Uros Inseln
Tag 06 – Offroad Strecke nach Cusco
Tag 07 – Heiliges Inka Tal: Maras & Moray & Ollantaytambo
Tag 08 – Machu Pcichu, Wanderung zum Huyana Picchu
Tag 09 – Pisac und der Platten
Tag 10 – Cusco und die Fiesta
Tag 11 & 12 – Wanderung zum Rainbow Mountain
Tag 13 – Q’eswachaka Rope Bridge
Tag 14 – Fahrt in das Reserva de Salinas y Aguada Blancas
Tag 15 – Arequipa, wir müssen mal ausschlafen! 
Tag 16 – Busfahrt über die Grenze nach Chile

Fahrt nach Aguas Calientes

Am Bahnsteig gab es ein Wartezimmer mit einer Theke gefüllt mit leckeren Schokocroissants und einer echten Barista Kaffeemaschine! Leider hatte das Cafe anscheinend noch nicht geöffnet, obwohl schon Mitarbeiter da waren…

Der Zug fuhr allerdings recht pünktlich ab und war sehr komfortabel mit breiten Sitzen, ein Mitarbeiter ging mit einem Wägelchen mit Kaffee und Snacks durch, die man kaufen konnte. 

Obwohl es zu Beginn der Zugfahrt noch stockdunkel war, ging dann doch recht schnell die Sonne auf und wir konnten die Landschaft beobachten, die sich von karger Landschaft immer mehr in Dschungel verwandelte. Wieder musste ich daran denken, dass ich noch gerne in den Amazonas gefahren wäre… Aber irgendwo muss man immer Abstriche machen. 

Die verschlungenen Bäume und Lianen erinnerten mich an die Regenwälder in Australien und ich schwelgte in Erinnerungen. Unterwegs konnte man immer wieder den Verlauf des Inka Trails erkennen. Kurz dachte ich noch, dass es schade war, dass wir den nicht gemacht hatten, aber diese Meinung änderte ich später wieder.

Warten auf den Bus

In Aguas Calientes angekommen, dachten wir erst wir könnten noch gemütlich frühstücken gehen, bevor wir zum Bus gingen, aber da hatten wir uns ordentlich geschnitten.

Direkt gegenüber der Bahnschienen fahren die Busse Richtung Machu Picchu weg und wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Die Schlange zum Bus reichte den ganzen Hügel hinauf und schien noch viel weiter zu gehen. Die Menschenmassen waren unterteilt worden, je nach Einlasszeit auf dem Eintrittsticket für Machu Picchu. 

Schnell Busticket und rein in die Schlange

Also beeilten wir uns mit dem Kaufen der Bustickets und als wir die Schlange erreichten, die sich für den 8:00 Einlass nach Machu Picchu gebildet hatte, mussten wir schon recht weit zurücklaufen und uns in die ewig wirkende Schlange einreihen.

Schnell wurde unser Eingangsticket nach Machu Picchu kontrolliert – mit Vorzeigen des Reisepasses. Etwa 10 Minuten später wurde das Ticket nochmal geprüft und dann auch das Busticket dazu angeschaut. Die Peruaner haben alles perfekt im Griff und die Schlangen wurden zügig in die Busse gelotst – etwa alle 3-4 Minuten kam ein neuer Bus angefahren.

Die Busfahrt gefiel mir recht gut, im Grunde genommen fährt man nur in Serpentinen den Berg hoch, aber die Umgebung ist sehr schön und je höher man kommt, desto schöner wird der Blick auf den gegenüberliegenden Berg und der Blick hinunter ins Tal. Oben angekommen werden alle Touristen ausgelassen und schon werden einem Touren angepriesen, es gibt ein Restaurant und Toiletten.

Beim Eingang wurde noch einmal unser Einlassticket mit Reisepass kontrolliert und wir wurden darüber informiert, dass wir nach der Wanderung zu den Bergen noch einmal Einlass bekommen würden. 

Mega Fail und Exempel statuieren

1001 theoretische Verbote

Vor dem Eingang gibt es eine riesengroße Tafel, die eigentlich alles verbietet: Keine Drohnen (weil heilige Stätte), keine Stative, keine professionellen Fotos (was auch immer das sein soll), keine Selfie Sticks, keine Selfies (?!?), keine Bildstabilisatoren für Kameras, keine großen Rucksäcke. Und das mit den Rucksäcken hatte ich vorher IRGENDWANN mal gelesen und wieder völlig vergessen. Natürlich unser Fehler.

Ronnie und ich hatten unsere beiden großen Rucksäcke mitgenommen, wir hatten auch keine kleineren dabei. Immerhin hieß es auch, dass es ab Mittag Gewitter geben würde und wir hatten natürlich Regenschutz, Regenhosen, etc. eingepackt.

Das Rucksack Problem

Beide Rucksäcke waren nur etwa zur Hälfte gefüllt. Ronnie wurde dann gleich mal rausgefasst und ihm wurde gesagt, dass er den Rucksack nicht mitnehmen darf, weil er zu groß ist.

Ein bisschen grantig räumten wir also die meisten Sachen von Ronnies Rucksack in meinen Rucksack um, bis der Mitarbeiter dann plötzlich meinte, mein Rucksack wäre jetzt auch zu groß geworden. Ich musste ihn in eine oben offene Holzkiste stellen und weil er drüber hinaus schaute sollte ich ihn auch an der Garderobe abgeben. Verärgert sagte ich dem Mitarbeiter, dass wir aber keinen anderen Rucksack haben für Wasser, Geldbörse, Regenschutz etc.

War ihm aber zuerst egal. 

Wie sollten wir bitte auf den Huayana Picchu Berg wandern, wenn wir jeder nur eine Flasche Wasser tragen kann, wir keinen Rucksack haben und dann noch ein Gewitter kommt?!  

Als wir begannen, die Reisepässe und Geldbörsen in die Jackentaschen zu stopfen, meinte der Sicherheitsmitarbeiter, dass wir meinen Rucksack doch mitnehmen dürfen, aber nur, wenn er nicht voll ist. Also haben wir alles an Kleidung angezogen, was wir wahrscheinlich brauchen könnten und als ich den Rucksack erneut in das Holzquadrat stellte und ihn so flach drücken konnte, dass er ganz reinpasste, meinte der Mitarbeiter es wäre okay. Die Wanderstöcke, deutete er Ronnie, dürfe er auch nicht mit reinnehmen, die waren seitlich am Rucksack befestigt. 

Verärgert gaben wir Ronnies Rucksack auf, während neben uns 4 Leute mit genauso großen Rucksäcken einfach durch spazierten und nicht mal angesprochen wurden.

Dann haben sie eben ein Exempel statuiert.

Nach dem Eingang zogen wir also wieder sämtliche Regenkleidung aus und der Rucksack war im Endeffekt rappelvoll gestopft.

Begründet hatten die Sicherheitsmitarbeiter die Regelung damit, dass es steile Strecken in Machu Picchu gibt und man wenn die Rucksäcke recht hoch und voll sind, man schneller das Gleichgewicht verlieren kann. 

Aber bei heißen Temperaturen kann man eben nicht die Regenkleidung die ganze Zeit angezogen haben, da stirbt man eher am Hitzschlag, als an dem verlorenen Gleichgewicht.

Selfies und riesige Rucksäcke. Einmal drinnen, ist alles egal

Naja…. als wir dann rein kamen, begegneten uns gleich die ersten Touris, die begeistert Selfies mit einem Selfiestick schossen und nicht angesprochen wurden und neben Ronnie stellte sich jemand zum Fotos schießen, der GENAU DEN GLEICHEN Rucksack hatte wie er PLUS Wanderstöcke in den Händen. Überhaupt liefen sehr viele Menschen mit Wanderstöcken herum.

Ich glaube das Hauptproblem, das der Security damit hatte, war, dass sie am Rucksack befestigt waren. Hätte Ronnie sie in Händen gehalten, wär’s wahrscheinlich kein Problem gewesen.

Endlich in Machu Picchu aber keine Zeit zum durchatmen

Aber egal, wir waren drin. In Machu Picchu. Und ich war erst mal total überwältigt.

Aber nicht von der Schönheit Machu Picchus, sondern von den gigantischen Touristenmassen.

Später wurde uns erzählt, dass jeden Tag 9000 Touristen die Inka Stätte besichtigen und die meisten davon – genau wie wir – am Vormittag kommen. Na toll.

Gleich zu Beginn hatte sich eine Schlange gebildet, die sich alle anstellten, um das klassische Machu Picchu Foto zu machen und ein, zwei oder 20 Bilder von sich davor zu machen.

Aber auch ein Stück weiter blockierten die Menschenmassen zum Teil die Wege, um Fotos über Fotos zu machen.

Hier nicht ausruhen, dieser Stein ist nur dazu da, um sich vor Machu Picchu fotografieren zu können! 

Ein Mitarbeiter in Machu Picchu zu einem etwa 60-Jährigen Herren, der sich nur kurz hinsetzen wollte.

Einmal meinte ich, meinen Augen nicht zu trauen: Ein Mann, um die 60, hatte sich auf einen Stein gesetzt um zu rasten, und wurde von einem Mitarbeiter Machu Picchus angesprochen, ob er nicht bitte aufstehen könne. Der Stein sei nur da, um Fotos auf ihm zu machen. Absolut absurd! Ausruhen? Sorry, aber die Sitzmöglichkeit ist für das perfekte Instafoto da…. Ich konnte nur den Kopf schütteln.

Wir liefen schnell durch und waren froh, als wir bei dem Durchgang zum Huayna Picchu ankamen und uns in der Schlange einreihten.

Wanderung zum Huayna Picchu

Wir mussten unser Ticket samt Reisepass vorzeigen und uns dann in ein Buch eintragen, gemeinsam mit der Uhrzeit zu der wir los starteten. 

Kaum waren wir auf dem Weg waren die Leute alle verschwunden und ich konnte erstmal durchatmen. Ich hatte ja mit vielen Leuten gerechnet…. aber so viele?! Schon heftig.

Huyana Picchu  – der neue Berg 

Der Weg war SEHR anstrengend und bestand eigentlich nur aus Stufen. Obwohl Machu Picchu verglichen mit dem Colca Tal, der Offroad Strecke oder dem Weg durch den Nationalpark Salinas y Aguada Blancas um einiges niedriger liegt, machte sich die Höhe ordentlich bemerkbar. 

Vom Kopf her ging es uns zwar beiden gut, aber jeder Schritt war sehr anstrengend und wir keuchten nur so die Stufen hoch und legten oft Pausen ein.  

Aber Gott sei Dank ging es nicht nur uns so: Alle, die mit uns den Weg bestiegen, waren genauso fertig wie wir. Dabei fiel uns auf, dass die älteren Personen oft eine bessere Kondition hatten, als die jungen Leute. Eine Frau, etwa in unserem Alter, keuchte so heftig, dass ich schon befürchtete, sie würde gleich umkippen. Dadurch, dass wir nur noch einen Rucksack hatten (der allerdings echt schwer war) teilten Ronnie und ich uns den Rucksack und er trug ihn zum Glück die gesamte Strecke hoch – ich weiß nicht, ob ich es sonst geschafft hätte. 

Die letzten Stufen über Machu Picchu

Der Weg verläuft am Hang direkt gegenüber der Machu Picchu Ruinen hinauf, auf den mit Regenwald bewachsenen Huyana Picchu. Das letzte Stück wurde nochmal richtig steil, mit sehr kleinen Stufen, die wahrscheinlich noch aus der Inka Zeit stammten. Die Inka mussten ein sehr klein gewachsenes Volk sein. 

Meine Schuhgröße 39 hatte auf den Stufen keinen Platz und ich musste die Stufen auf dem Vorderballen oder seitlich hoch laufen. Ronnie ging es da natürlich auch nicht besser. 

Umso größer war die Freude, als wir oben angekommen waren! Erst erreicht man eine weitere Ruine, die, so erfuhren wir später, von den Schamanen zum Meditieren benutzt wurde. Von dort aus geht es noch einmal über die steilen Steinstufen ein bisschen höher zum Gipfel des Huayna Picchu. Von hier hat man einen fantastischen Blick auf die Anlagen von Machu Picchu und sieht auch, wo der Inka Trail in das Weltkulturerbe stößt.

Zurück nach Machu Picchu

Beim Abstieg durchquert man noch eine kurze Höhle, danach geht es wieder auf anderen Stufen den Berg hinab. Bereits beim Abstieg merkte ich, wie meine untrainierten Unterschenkel anfingen zu brennen.

Als wir wieder am Eingang ankamen, füllte ich meine Wasserflasche auf der Toilette an und Ronnie kaufte sich bei einem Automaten noch eine Flasche. Wir waren ein bisschen unschlüssig, ob wir noch einmal rein gehen sollten, immerhin hatten durften wir mit unserem Ticket ja noch ein zweites Mal hinein. 

Wir beschlossen, uns eine Führung zu gönnen, weil es hier einfach so viel Geschichte gibt, die man ohne Führung vermutlich einfach übersieht. Da es auch keine Tafeln gibt, ist man tatsächlich auch ein bisschen auf die Führungen angewiesen. Mittlerweile war es drei Uhr Nachmittag und viele Touristen stellten sich bereits wieder bei den Bussen an um zurück nach Aguas Calientes zu fahren. 

 

Eine Führung für uns alleine

Wir hatten riesengroßes Glück, weil gerade keine anderen deutschsprachigen Touristen eine Tour haben wollten, bekamen wir einen Guide für uns alleine. Juan war wirklich toll! Er fragte uns zu Beginn, wie lange wir Zeit hatten und wo wir vorher schon durchgelaufen waren. Dann passte er die Tour darauf an und erzählte uns so viele tolle Geschichten über Machu Picchu. Zudem waren nur noch beim Eingang ein paar Touristengruppen, der Rest von Machu Picchu war bereits leergefegt. 

Juan erzählte uns, dass jeden Tag 9000 Touristen nach Machu Picchu kommen, Dreiviertel davon am Vormittag, weil die Meisten in Aguas Calientes übernachten und am Nachmittag ihren Zug zurück nach Cusco haben. Zusätzlich kommen jeden Tag noch um die 500 Personen über den Inkapfad nach Machu Picchu. Es hatte übrigens gar nicht geregnet, im Gegenteil – der leichte Morgennebel hatte sich völlig verzogen und die Sonne schien prächtig in dieses fast verlassene Machu Picchu. Gemeinsam mit Juans Geschichten machte mir die Tour durch Machu Picchu richtig Spaß und ich bekam eine völlig neue Ehrfurcht vor diesem Weltkulturerbe! 

Geschichten über die Inka

Juan erzählte uns, dass der Sitz der Könige der Inka in Cusco war und in Machu Picchu viele Gelehrte und Schamanen waren, aber auch durch die strategische Lage am Beginn des Regenwaldes war Machu Picchu sehr wertvoll, da die Cocapflanzen  nur im Regenwald wuchsen. 

Jeden Kilometer ein Läufer für den König

Sollte der Inka König einen Wunsch haben, oder etwas wissen wollen, standen auf den Inka Pfaden jeden Kilometer ein Läufer bereit, die Botschaften oder Güter jeder Art innerhalb von 6 Stunden nach Cusco tragen konnten. Einfach unvorstellbar! 

Buchhalter und Astronomen

Direkt an Machu Picchu grenzend war ein Steinbruch, die Steine wurden so gehauen und die Gebäude so geformt, dass sie sogar erdbebensicher waren, was wohl der alleinige Grund für die Langlebigkeit dieser Anlage war. Die Inka hatten aber auch einen Stein geformt, der als Kompass diente und seine Kanten auf die jeweiligen Himmelsrichtungen ausgelegt waren. 

Außerdem haben sie penibel über alles Buch geführt. Mädchen und Jungen wurden in unterschiedlichen Schulen unterrichtet, die Frauen waren nachher unter Anderem für die Buchhaltung verantwortlich. Diese wurde aber nicht schriftlich festgehalten, sondern Schnüre wurden verschieden geknüpft, so knüpften sie ihre gesamte Buchführung und hielten die Könige über das Treiben in Machu Picchu informiert. 

Sonnentempel

Etwas ganz Besonderes ist auch der Sonnentempel. Er wurde so gebaut, dass jedes Jahr zur Sommersonnenwende beim Aufgehen der Sonne das Licht genau durch das Fenster des Sonnentempels hereinfällt. Architekturkunst auf höchster Stufe! Leider ist der Sonnentempel gefährdet, weil das Gelände abzusacken droht. Daher dürfen nur noch eine bestimmte Anzahl an Personen jeden Tag den Sonnentempel betreten. 

Bewegt wurden die massiven Steine übrigens über kleinere, rund gehauene Steine, die wie Rollen darunter gelegt wurden. Wenn Juan uns nicht extra darauf hingewiesen hätte, wäre mir so etwas überhaupt nicht aufgefallen.

Siehst du den Hasen?

Siehst du den Wolf? Fragte Juan. Er erzählte gerade eine Anekdote über den Wolf, den man in den Steinen sehen konnte. Ja, sagte ich. Ich sah überhaupt nichts. Siehst du ihn?! Fragte Juan wieder, er hatte mich ertappt. Ich sehe gar nichts, sagte ich. Dann nahm er mir mein Handy aus der Hand und machte ein Foto von den Steinen auf der anderen Seite von Machu Picchu. “HIER ist der Wolf” sagte er, und deutete auf einen Fleck auf dem Stein. Achsoo, sagte ich. Ich hatte die ganze Zeit auf das Gesemtbild der Steine geguckt und nach einer Wolfformation ausschau gehalten, dabei war es einfach nur ein Fleck, der wie ein Kopf mit Ohren aussah, ein bisschen, wie ein Hase.

Die Tour ging weiter, wir liefen durch die Schulen und blieben stehen. “Oh, siehst du den Hasen da unten?” sagte er, und deutete auf die Steine unterhalb. Ich strengte mich an und sah tatsächlich den Fleck, der aussah, wie ein Häschen mit seinem Bommel am Po. “Ja, ich sehe die Hasenformation! Da vor mir auf dem Stein!”, rief ich erfreut. “NEIN, da ist ein ECHTER Hase!” Ronnie fing neben mir laut zu lachen an. Da war tatsächlich ein Pampashase, nur zwei Meter von uns entfernt. 

Vieles ist wohl mystisch in Machu Picchu, aber dieser Hase saß wahrhaftig hier vor uns. Wirklich süß! 

Mystischer heiliger Stein

Der roca sagrada ist auf dem Weg Richtung Huayna Picchu platziert und wurde aus einem Stück aus dem Felsen getrennt. Er hat genau die Form der Berglinie des Huayna Picchu und dem dazugehörigen Bergrücken. Ihm wird eine ganz besondere Macht zugesprochen. Wissenschaftler, die den Stein untersucht haben, sollen angeblich auch schon die vermehrte Energie um den Stein herum gemessen haben. Wer den Stein anfasst, kann etwas von dessen guter Energie auf einen selbst übertragen.

 

Zurück nach Aguas Calientes

Ich hätte Juan noch ewig zuhören können, aber langsam wurde es Zeit, nach Aguas Calientes zurück zu kehren, um nicht zu spät zu unserem Zug zu kommen. In nicht mal 5 Minuten waren wir im Bus zurück. Die anderen hatten uns erzählt, dass sie fast eine dreiviertel Stunde anstehen mussten – sie fuhren etwa gegen drei Uhr zurück.

Wir besorgten uns eine Kleinigkeit zu Essen und drehten noch eine kleine Runde durch Aguas Calientes. Jetzt, wo verhältnismäßig wenig Touristen da waren, war es ein sehr netter Ort, obwohl man natürlich schon spürt, dass alles auf die Touristen ausgelegt ist. Dass es aber keine Straße in den Ort gibt, merkt man schon deutlich. Waren werden nicht mit Autos, oder Lieferwägen transportiert, sondern mit Sackkarren, Scheibtruhen, oder per Hand. Wir beobachteten, wie drei Peruaner eine Sackkarre beladen mit lauter schwerem Zeug mühsam den Hügel hinaufschoben. 

Eine völlig andere Mentalität eben. Schon kurz später fuhr unser Zug. Auf der Strecke ließ er sich ewig Zeit und so kamen wir erst etwa eine Stunde später gegen halb zehn am Abend wieder in Ollantaytambo an. Ih war extrem froh, dass wir nicht wieder zurück nach Cusco mit dem Zug fuhren! 

Müde fielen wir auch schon bald danach ins Bett, aber vorher waren wir nochmal in dem Restaurant von Gestern essen und probierten die hausgemachten Pizzen, die auch sehr lecker waren. Bevor ich in mein Bett sank, fiel mir noch auf, dass ich schlaftrunken am Morgen die Hose verkehrt herum angezogen hatte. Gottseidank sieht sie vorne und hinten fast gleich aus. Trotzdem muss ich immer schmunzeln, wenn ich die Fotos von diesem Tag ansehe ;-) 

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