Die Nacht war nicht allzu lang. Ab 5:00 wurde das Frühstück vorbereitet, und das war nicht zu überhören. Es wurden sehr laut Tische und Stühle herumgerückt, mit Töpfen Krach gemacht (oder wurden sie aneinander geschlagen?!), es wurde lautstark diskutiert und irgendwann wurde Musik aufgedreht. Wer es also noch nicht mitbekommen hatte: Frühstück war angerichtet! Gottseidank ging es Christina und Roli wieder gut – sie saßen gut gelaunt am Frühstückstisch und Roli meinte, sogar eine heiße Dusche gehabt zu haben! Leider hatten nicht alle so eine gute Nacht: Lisa’s Wärmflasche ging mitten in der Nacht auf und nässte ihr ganzes Bett ein….
Unser Peru Urlaub
Hier findest du (bald) noch mehr Infos zu unserem Peru Roadtrip:
Unsere gesamte Route für den Peru Roadtrip
Tag 01 – Die Anreise – 35 Stunden bis Arequipa
Tag 02 – Wunderschönes Arequipa
Tag 03 – Hallo Roadtrip! Fahrt nach Chivay durch das Reserva de Salinas y Aguada Blancas
Tag 04 – Colca Canyon und Fahrt nach Puno
Tag 05 – Kajaktour auf dem Titicacasee
Tag 05 – Übernachtung auf den Uros Inseln
Tag 06 – Offroad Strecke nach Cusco
Tag 07 – Heiliges Inka Tal: Maras & Moray & Ollantaytambo
Tag 08 – Machu Pcichu, Wanderung zum Huyana Picchu
Tag 09 – Die Pisac Ruinen / Heiliges Inka Tal Tag 2
Tag 10 – Cusco und die Fiesta
Tag 11 & 12 – Wanderung zum Rainbow Mountain
Tag 13 – Q’eswachaka Rope Bridge
Tag 13 – Espinar – ein unangenehmer Zwischenstopp
Tag 14 – Fahrt in das Reserva de Salinas y Aguada Blancas
Tag 15 – Arequipa, wir müssen mal ausschlafen!
Tag 16 – Busfahrt über die Grenze nach Chile
Frühstück in Chivay
Zum Frühstück gab es leckere Brötchen, Marmelade, für jeden 2 Tassen Coca Tee und sogar Spiegeleier!
Als wir noch gemütlich am Frühstückstisch saßen, fuhren zwei kleine Reisebusse / Vans beim Hotel vor und plötzlich füllte sich der große Frühstücksraum komplett mit Touristen. Tagesausflüge von Arequipa machen häufig in Chivay Stopp für Frühstück und Pausen. Wir schätzten, dass unsere Hosts hauptsächlich von diesen Touristenfrühstücks leben und das Hotel noch zusätzliche Einnahmen brachte.
Gegen 7:30 sind wir dann auch losgefahren und die Landschaft von Chivay zum Colca Canyon hoch ist wirklich wunderschön! Vor allem in der Morgensonne sahen die weiten Terrassen und steilen Hänge sehr beeindruckend aus!
El Mirador Cruz del Condor // Colca Canyon
Beim Mirador Cruz del Condor am Colca Canyon waren, wie erwartet, extrem viele Leute. Aber es waren auch sehr viele Andenkondore da, die tatsächlich ganz knapp über dem Aussichtspunkt ihre Kreise zogen. Der Canyon im Hintergrund bot zudem einen sehr beindruckenden Ausblick. Wir gingen erst ganz nach oben und quetschten uns vorbei an den ganzen Verkaufsständchen, um einen ersten nahen Blick auf die Kondore zu erhaschen.
Anschließend nahmen wir noch den Weg nach unten zu einer weiteren Aussichtsplattform. Wenn man noch ein Stückchen weiter geht hat man immer noch einen tollen Ausblick auf den Canyon, wenn auch die Kondore nicht mehr ganz so Nahe sind. Dafür ist man dann auf diesem Weg fast komplett alleine und kann auch mal einen Moment tief durchatmen. Seltsam, dass man nach nur so wenigen Metern fast alleine in der Landschaft steht und sich in nur so weniger Entfernung so viele Touristen drängen. Ich war froh, dass wir selbst mit dem Auto unterwegs waren und nicht auf die Bustouren angewiesen waren.
Mirador Cruz del Condor
- Beobachte Andenkondore bei ihrem Flug
- Koordinaten: -15.612509, -71.904562
- Access: auf asphaltierter Straße erreichbar
- 70 Sol Eintritt zur Colca Canyon Area (ca. 19 €)
- Parkplatz: vorhanden
- Drohne fliegen: Nein! Bitte nicht!!
Zurück nach Chivay
Auf dem Rückweg nach Chivay blieben wir kurz stehen und ich konnte meine Drohne starten und Aufnahmen von dieser sehr besonderen Gegend machen! Es war wunderschön! Beim Colca Canyon solltest du übrigens nicht mit der Drohne fliegen. Ich habe zwar kein direktes Verbotsschild gesehen, aber mit der Drohne würdest du die gefährdeten Andenkondore massiv stören, wenn nicht sogar vertreiben oder potenziell verletzten, falls sie versuchen würden die Drohne zu attackieren. Das ist’s einfach nicht wert!
Auf dem Rückweg saß Roli am Steuer und an diesem Tag lief alles an Tieren auf die Straße, was Peru so zu bieten hat: Kühe, Pferde, Esel, Schafe und Alpakas. Gut, dass er eine solche Geduld hatte.
Bei der Fahrt Richtung Chivay dachte ich mir, ich könnte die Zeit noch nutzen, solange wir noch nicht so hoch sind und die Straße halbwegs okay ist und könnte mit meinem Peru-Tagebuch am Tablet beginnen. Nachdem ich ca. 10 Minuten geschrieben hatte, wurde mir ein kleines bisschen schlecht und ich legte das Tablet wieder weg. Das Schreiben war ein ziemlicher Fehler, wie sich später herausstellte….
Mit dem Auto von Chivay nach Puno
Nach dem kurzen Tankstopp in Chivay ging es weiter. Heute hatten wir eine ordentliche Strecke vor uns! Etwa sieben Stunden Autofahrt lagen noch vor uns. Der Weg nach Puno führt auf einer asphaltierten Hauptstraße mitten durch den Nationalpark Salinas y Aguada Blancas. Die Straße ist die Hauptroute nach Puno und hier fahren wahnsinnig viele LKWs. Wer nicht gerne überholt, hat hier definitiv ein Problem. Mehrspurige Straßen sind in Peru sowieso ein Fremdwort. Nur auf einer ganz kurzen Passage gab es mal eine zweite Spur. Auch die LKW’s überholen sich gegenseitig. Teilweise sind das sehr abenteuerliche Überholmanöver: Während es steil bergauf und zusätzlich direkt auf eine Kurve zugeht überholt der eine LKW den anderen – käme ein Auto entgegen solle anscheinend gefälligst der andere bremsen…
In unserem Beitrag über das Autofahren in Peru findest du auch ein Video zu den Straßen und Straßenverhältnissen. Oder schau mal auf unserem Youtube Channel vorbei :)
Die Höhenkrankheit schlug wieder zu
Auch wir überholten zahlreiche LKW – zudem geht der Weg durch den Nationalpark wieder ordentlich in die Höhe und wir waren die meiste Zeit wieder auf 4500 bis 4700 Höhenmetern unterwegs. Die Autofahrt und die Höhe gaben mir dann auch den Rest. Die Höhenkrankheit hatte mich vollends erwischt! Ich hatte Kopfschmerzen und mir war ziemlich schlecht. Als wir an einem Restaurant vor dem großen See Laguna Lagunillas stehen blieben, dachte ich endlich, es ginge mir wieder ganz gut.
Vor dem Toilettenhäuschen saß ein netter Herr mit einem süßen kleinen, weißen Alpaka. Er erzählte mir, dass das Alpaka erst ein paar Wochen alt wäre. Ich kniete mich nieder und fotografierte das Alpaka ausgiebig. Irgendwann schrie mir Ronnie vom Restaurant aus zu, dass sie Tee bestellen würden und ich kommen solle. Ich stand schnell auf und lief ein paar Schritte auf ihn zu.
Großer Fehler!
In diesen Höhen sollte man nur ganz langsam aus der Hocke oder dem Sitzen aufstehen, damit das Blut langsam wieder zurück in den Kopf fließen kann. Mir wurde sofort schwindelig und total schlecht. Auch Christina ging es an dem Tag wieder nicht gut. Die Anderen kauften sich alle Coccatee mit ganz vielen frischen Blättern drin. Auch mir stellte Ronnie den Tee hin, ich bemühte mich nur, den Tee irgendwie hinunter zu bekommen.
Fertig trinken konnte ich ihn nicht mehr – mir ging es überhaupt nicht gut. Die Anderen meinten dann sie wollten noch ein paar Alpakasachen kaufen und ich sagte, ich würde lieber schonmal zum Auto gehen. Ich kam draußen genau drei Schritte, bevor ich mich übergeben musste. Es ging mir wirklich überhaupt nicht gut. Ich fragte mich, ob ich die Kajaktour am nächsten Tag überhaupt machen sollte, oder ob es nicht völliger Irrsinn war?!
Angekommen in Puno
Auf dem weiteren Weg haben wir in dem See in einiger Entfernung Flamingos gesehen und kurz fing es sogar an zu schneien. Irgendwann bin ich eingeschlafen und habe nicht mehr viel von der restlichen Reise mitbekommen.
Der Blick auf Puno am Abend war toll! Gegen Sonnenuntergang kamen wir in der Stadt mit ihren ganzen Mototaxis an. Die andere Vierergruppe vom zweiten Auto war schon längst beim Abendessen und schrieben uns, dass wir dazukommen sollen.
Mir ging es zwar immer noch überhaupt nicht gut, aber ich dachte, was zu essen würde vielleicht helfen. Vor dem Abendessen nahm ich noch Kreislauftropfen, vielleicht würden ja auch die was bringen. Das Restaurant Mojsa war wahnsinnig toll. Die andere Gruppe hatte sich Meerschweinchen bestellt und Ronnie aß Alpaka Filet mit Quinoarisotto dazu. Ich hatte eine Kürbiscremesuppe, aber das ganze Abendessen ist mir sehr verschwommen in Erinnerung.
Die Suppe konnte ich nicht fertig essen, mir war schlecht und ich war so müde, dass ich am liebsten am Tisch geschlafen hätte. Als wir nachher raus gingen und ich einen tiefen Luftzug einatmete, kickten auch die Kreislauftropfen ein und ich war wie ausgewechselt. Es ging mir ganz gut, die Übelkeit war fast ganz verschwunden, ich fühlte mich fitter.
Einweisung zur Kajaktour – oder auch nicht?!
An diesem Abend stand noch die Einweisung mit unserem Kajakguide bevor. Wir waren pünktlich um acht Uhr Abends, wie vereinbart, in der Hotellobby. Die Zeit verging. Und verging. Wir hatten viele Fragen: Ob wir Badekleidung anhaben sollten. Ob es wasserfeste Beutel für die Kameras gibt. Ob es starken Seegang geben würde. Ob es okay wäre, wenn welche von der anderen Gruppe einspringen könnten, falls es Christina und mir morgen immer noch nicht gut ginge. Kein Guide kam. Plötzlich hieß es, ich werde am Telefon verlangt. Am anderen Ende der Leitung meinte jemand in schlechtem Englisch, er sei der Guide für Morgen.
Wir sollten ausreichend Wasser mitnehmen und Sonnencreme. Und ob wir die Tour um 8:00 oder um 9:00 machen wollen. Verwirrt meinte ich dann die Tour um 8:00 (in der Tourbeschreibung stand Abholung beim Hotel um 7:00?!). Fertig. Dann fragte ich noch, ob jetzt noch jemand im Hotel vorbeikäme. Nein, heute kommt dann niemand mehr. Aber Morgen holt uns jemand ab. Aha. Aufgelegt. Mit einem vorsichtigen Lachen und ein bisschen Aufregung zuckten wir alle mit den Schultern und gingen wieder mal früh zu Bett. Ich schlief sofort ein.
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